Island: Kein Bedarf mehr für den Corona-Spürhund

Island. Island lockert seine Coronaregeln im Land weiter. Ausländer kommen aber nur in den Genuss der Offenheit, wenn sie die hohen Hürden der Einreise hinter sich gebracht haben. Inzwischen gibt es so wenig Corona auf Island, dass der angedachte Corona-Spürhund nun auf etwas anderes trainiert werden soll.

Hund Corona

Corona-Spürhund in Finnland. Foto Susanna Paavilainen

Versammlungen von bis zu 50 Personen, unter bestimmten Umständen auch mehr, Erleichterungen für den Schulunterricht und für den Sport, längere Öffnungszeiten der Restaurants: Das Leben auf Island ist dem früheren Alltag wieder ein Stück näher gekommen. Die 14-Tage-Inzidenz im Inland beträgt nur noch 1,4 pro 100 000 Einwohner, es sind noch 17 Personen als infiziert gemeldet und 24 in Quarantäne.

Für EU- und EFTA-Bürger ist es nach wie vor prinzipiell möglich, nach Island zu reisen. Die Hürden wurden jüngst aber erhöht: Ein negativer PCR-Test ist Voraussetzung, um überhaupt ins Land gelassen zu werden.

Kein Flughafenbus nach Reykjavík

Wer Einreisekontrolle und Test hinter sich hat, steht vor der nächsten Hürde: Aufgrund der geringen Fahrgastzahlen haben die Busunternehmen die Fahrten von Keflavík nach Rekjavík eingestellt. Um zur Unterkunft zu kommen, bleiben nur Leihwagen oder Taxi. Es ist auch nicht erlaubt, sich von Bekannten oder Familienmitgliedern abholen zu lassen. Dagegen verstoßen die Einheimischen häufig. Es wird nun diskutiert, ob es einen subventionierten Busverkehr mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen geben soll, damit es eine preisgünstigere, regelkonforme Möglichkeit gibt. Der erste Weg soll bekanntlich in die Unterkunft zur Quarantäne gehen. Es ist auch keine gute Idee, Gegen diese Vorschrift zu verstoßen: Das kann 50 000 bis 250 000 Isländische Kronen kosten, also umgerechnet von rund 320 bis 1600 Euro. Die Summen gab die Staatsanwaltschaft gestern bekannt.

Spürhund für Drogen statt Corona?

Auf Island hofft man, dass die Corona-Gefahr damit eingedämmt ist und nicht so schnell wieder auf der Insel Fuß fassen kann. 10 500 Menschen, die meisten davon über 80 Jahre, sind bereits komplett geimpft. Und plötzlich ist der Plan mit einem Corona-Spürhund schon veraltet: Wie man beispielsweise auf dem Flughafen von Helsinki gesehen hat, erkennen Hunde eine Coronainfektion sehr gut. Die isländische Polizei hatte sich schon lange dafür interessiert und im Dezember endlich ein passendes Tier erhalten, einen Springer Spaniel. Das Problem: Nun gebe es möglicherweise nicht genug Proben, um es zu trainieren, berichtet RÚV – und der Bedarf scheint auch nicht mehr so groß. Der Hund soll nun auf die Entdeckung von Sprengstoff oder Drogen geschult werden. Es sei ein hervorragender Hund, versichert der Hundeführer den Reportern.

Früherer Artikel zum Thema:

Großes Interesse an Corona-Spürhunden

Dieser Beitrag wurde unter Biologie, Gesellschaft, Island veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert