Hurtigruten gibt Kangerlussuaq auf – wartet auf Nuuk

Grönland. Die norwegische Reederei Hurtigruten wird nur noch 2019 Kreuzfahrten nach oder von Kangerlussuaq aus anbieten. Die Gesellschaft will jedoch nicht grundsätzlich Grönland verlassen: Sie wartet auf den Bau des neuen Flughafens in Nuuk, da das ein besserer Ausgangspunkt wäre. Das meldet Sermitsiaq.AG.

Grönland

Hurtigruten-Schiff Fram in Grönland (Ilulissat). Foto Thomas Christiansen

Hurtigruten-Vertreter Thomas Westergaard erklärte, dass die Reederei ab 2020 ein größeres Schiff mit bis zu 530 Passagieren in der Region einsetzen will. Dazu würde auch eine leistungsfähigere Logistik benötigt – vom Kaiplatz bis zu den Anreisemöglichkeiten für die Gäste. Bisher sind die kleinere „Fram“ und die „Spitsbergen“ in Grönland unterwegs, mit Platz für 220 /230 Passagieren. In Kangerlussuaq werden für sie auch Landaktivitäten angeboten. Eine Attraktion ist dort das Inlandeis. Der Hafen hat aus nautischer Sicht aber den Nachteil, dass er vergleichsweise klein ist, am Ende eines Fjords liegt und im Winter zufriert.

Bisher ist Kangerlussuaq Grönlands einziger Transatlantik-Flughafen. Die Landebahn ist ein Erbe amerikanischer Aktivitäten auf der Insel, allerdings stark sanierungsbedürftig. Grönland plant schon länger eine Veränderung seiner Flughafen-Struktur – mit langen Landebahnen dort, wo die meisten Menschen wohnen und die meisten Touristen hin wollen, also der Hauptstadt Nuuk und dem Welterbe Eisfjord in Ilulissat. Noch nicht ganz geklärt ist die finanzielle Frage – eine der Ursachen, warum es gerade wieder eine Regierungskrise in Grönland gibt.

Nuuk mit seinem eisfreien Hafen und besserer Infrastruktur wäre  für Hurtigruten jedoch attraktiv – sobald es direkte Flugverbindungen von den Kontinenten dahin gibt.  Es ist bereits angedacht, dort auch ein Hotel zu bauen.

Hurtigrutens neue Hybridschiffe Roald Amundsen und Fridtjof Nansen mit Platz für jeweils 530 Passagiere sind speziell für Fahrten in den polaren Regionen geplant.

Bis die Landebahn in Nuuk für große Maschinen geeignet ist, wird es aber noch dauern. 2020 ist deshalb Reykjavik (Island) als Start-und Zielort geplant.

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