Nuuk. Die Reederei Hurtigruten will Nuuk zu ihrem neuen Basishafen in Grönland machen – wenn der Flughafen dort tatsächlich ausgebaut wird, so wie es aktuell geplant ist. Dann würde das Unternehmen dort auch ein Hotel bauen. Darüber berichtete Sermitsiaq.AG.
Zurzeit nutzt die norwegische Reederei Kangerlussuaq als Ausgangspunkt für ihre Grönland-Kreuzfahrten. Dort befindet sich heute Grönlands größter Flughafen, dort können auch Maschinen vom europäischen Kontinent landen. Gebaut wurde er einst für den amerikanischen Stützpunkt. Doch die Landebahn ist schwer reparaturbedürftig. In Grönland wird deshalb seit Jahren über eine ganz andere Flughafenstruktur diskutiert: Die Landebahnen in Ilulissat und der Hauptstadt Nuuk, dort, wo mehr Menschen leben und wo auch die Touristen eigentlich hinwollen, sollen für den internationalen Verkehr ausgebaut werden. Diese Idee ist wegen der Kosten im Land allerdings stark umstritten.
Hurtigruten jedenfalls wäre sofort dabei. Wie Sermitsiaq.AG berichtet, war deren Hotelchef und Produktentwickler Thomas Westergaard gerade vor Ort, um mit der Kommune, dem Hafendirektor und dem Flughafenmanagement zu sprechen und sich schon einmal geeignete Flächen für ein Hotel anzusehen. Nuuk sei geeigneter als Kangerlussuaq, da der Hafen immer eisfrei sei, und liege zentral.
Plan für Hotel mit 120 Zimmern
Die Reederei wäre bereit, in ein Hotel mit etwa 120 Zimmern zu investieren. Die Gäste könnten so noch einige Tage in Nuuk verbringen und an Ausflügen mit Boot, Hundeschlitten oder Schneescooter teilnehmen, bevor sie an Bord gehen und per Schiff weiter reisen. Auch Wandern und Touren mit dem Fat Bike oder ATV könnten angeboten werden. „Wir können zu einer großen Wertschöpfung in Nuuk beitragen. Dabei wollen wir mit örtlichen Unternehmen zusammenarbeiten“, verspricht Westergaard gegenüber Sermitsiaq.AG.
Voraussetzung dafür sei jedoch der neue Flughafen, auf dem die Passagiere von den Kontinenten direkt landen können. Hier muss sich Westergaard noch ein bisschen gedulden: Die ersten Beschlüsse dazu sind zwar gefasst. Im Moment aber ist Wahlkampf, am 24. April wird ein neues Parlament gewählt, und vorher darf nichts mehr entschieden werden.
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