Grönlands Parteivorsitzende gemeinsam zu Trump: „Inakzeptabel“

Grönland. Vor wenigen Tagen noch kämpften sie gegeneinander um die Stimmen der Wähler. Jetzt veröffentlichten die grönländischen Parteivorsitzenden eine gemeinsame Presseerklärung. Der Anlass: Wieder einmal hatte US-Präsident Donald Trump davon gesprochen, Grönland annektieren zu wollen – diesmal bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit NATO-Chef Mark Rutte. Alle fünf Parteivorsitzenden weisen das deutlich zurück. Hier der (übersetzte) Wortlaut der Presseerklärung:

Grönländische Flagge und Parteilogos

Parteilogos, von links nach rechts: Demokraatit, Naleraq, Inuit Ataqatigiit, Siumut, Atassut. Quelle: Pressemitteilung der Parteivorsitzenden

Der Präsident der Vereinigten Staaten hat bei einem Treffen mit dem Generalsekretär der NATO am 13. März 2025 erneut den Wunsch nach Annexion und Kontrolle Grönlands bekräftigt.

In diesem Zusammenhang haben die Vorsitzenden aller in den Inatsisartut (das grönländische Parlament, Anm. d.Ü.) gewählten Parteien – Demokraatit, Naleraq, Inuit Ataqatigiit, Siumut und Atassut – folgende Erklärung abgegeben:

„Wir – alle Parteivorsitzenden – können die wiederholten Äußerungen zur Annexion und Kontrolle Grönlands nicht akzeptieren. Wir, als Parteivorsitzende, finden dieses Verhalten gegenüber Freunden und Verbündeten in einem Verteidigungsbündnis inakzeptabel.
Wir, als Vorsitzende aller Parteien im grönländischen Inatsisartut, wollen betonen, dass Grönland die Arbeit für Grönland fortsetzt, die bereits auf diplomatischem Weg in Übereinstimmung mit internationalen Gesetzen und Vorschriften geführt wird.

Wir alle stehen hinter diesen Bemühungen und wehren uns entschieden gegen Versuche, eine Spaltung herbeizuführen.

Grönland ist ein Land, und wir alle stehen dahinter.“

Inussiarnersumik / Mit freundlichen Grüßen

Jens Frederik Nielsen, Demokraatit
Pele Broberg, Naleraq
Múte B. Egede, Inuit Ataqatigiit
Vivian Motzfeldt, Siumut
Aqqalu C. Jeremiassen, Atassut

Angeregt hatte die Erklärung der noch amtierende Premierminister Múte B. Egede. Wie KNR berichtet, planen Bürger außerdem heute eine Demonstration in Nuuk unter dem Motto „Genug ist genug“ .

Update: Bilder von den Demos gibt es bei Sermitsiaq.

Ein Video mit dem gesamten Wortwechsel im Original zwischen Donald Trump, Mark Rutte und Journalisten bezüglich Grönland gibt es beispielsweise beim Guardian. Darin meint Trump auch, die NATO „könnte involviert werden“ und verweist auf das US-Militär, das schon in Grönland ist.

Zum Wahlergebnis: Grönland wählt den Wechsel: Wahlsieger „Demokraatit“

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