Beim ESC 2023 gewann die schwedische Sängerin Loreen vor dem finnischen Sänger Käärijä – zur großen Enttäuschung der Finnen. Das kann beim ESC 2025 in Basel nicht passieren. Denn egal, ob der finnische oder der schwedische Beitrag diesmal höher punktet: Finnland gewinnt in jedem Fall. Der schwedische Beitrag kommt nämlich von der Humorgruppe KAJ aus der schwedischsprachigen Region Österbotten in Finnland. Auch die anderen nordischen Länder haben ihre Beiträge für den ESC im Mai bereits gekürt.

Links KAJ, rechts Erika Vikman. Screenshots aus den jeweiligen Videos, siehe unten.
Die Gruppe KAJ eroberte die Herzen des Publikums beim schwedischen „Melodifestivalen“ mit ihrem Humor und einem ur-finnischen Thema: Sauna. Måns Zelmerlöw, der schwedische ESC-Sieger von 2015, der es wie Loreen noch einmal versuchen wollte, musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. KAJs Song „Bara bada bastu“ war das einzige schwedischsprachige Lied im Finale des Melodifestivalen. In Finnland fragten sich manche, warum KAJ nicht in Finnland antrat und ob sie im finnischen Auswahlprozess Uuden Musiikin Kilpailu mit einem schwedischsprachigen Lied eine Chance gehabt hätten. Der finnische Beitrag kommt von der Sängerin Erika Vikman. Diese meinte im Interview, sie und KAJ wären nicht direkt Konkurrenten, weil sie so unterschiedlich seien.
Schweden: KAJ – „Bara bada bastu“
Hinter KAJ stecken Kevin Holmström, Axel Åhman und Jakob Norrgård, die schon seit 15 Jahren gemeinsam mit Comedy auftreten. Sie stammen aus Vörå in Österbotten, Finnland, und singen auch in diesem finnlandschwedischen Dialekt. „Bastu“ ist das schwedische Wort für Sauna, der Titel bedeutet „Nur mal in die Sauna gehen“. Ein paar finnische Vokabeln kommen allerdings auch vor.
Finnland: Erika Vikman – „Ich komme“
Erika Vikman ist ausgebildete Pop- und Jazzsängerin und gewann unter anderem 2016 den Titel der finnischen Tangokönigin. Wer bei dem Titel an einen Orgasmus denkt, liegt richtig. Jedoch ist nur der Refrain auf Deutsch, der Rest des Songs ist Finnisch und „hat mehrere Ebenen“, wie Vikman im Interview sagt. Möglicherweise wird sie in Basel in einem etwas weniger provokativen Outfit auftreten.
Norwegen: Kyle Alessandro – „Lighter“
Kyle Alessandro Helgesen Villalobos ist gerade 19 Jahre alt geworden und kommt aus dem Trøndelag. Schon mit zehn Jahren nahm er an einer norwegischen Talentshow teil. Er ist Sänger, Songschreiber und Tänzer und siegte im norwegischen Melodi Grand Prix bei seinem zweiten Versuch dort.
Dänemark: Sissal – „Hallucination“
Sissal Jóhanna Norðberg Niclasen kommt eigentlich von den Färöer, lebt aber inzwischen in Kopenhagen. Parallel zu ihrer Musikkarriere studiert sie, um Lehrerin zu werden. Sissal gewann mit zehn Jahren ihren ersten Talentwettbewerb auf den Färöer und nun den dänischen Melodi Grand Prix.
Island: VÆB – RÓA
Hinter VÆB steht das Brüderpaar Matthías Davíð und Hálfdán Helgi Matthíasson, die aus einer musikalischen Familie stammen. Eigene Musik produzieren sie seit 2022 und gewannen nun den isländischen Auswahlwettbewerb Söngvakeppnin. Sie singen auf Isländisch.