Grönland. In Grönland beginnt ein neues Zeitalter: Die 130 Kilometer lange Piste zwischen Kangerlussuaq und Sisimiut ist fertig. Es ist die erste Straße zwischen zwei Orten in Grönland. Sie ist bisher allerdings nur von All-Terrain-Vehikeln wie Quads befahrbar. Darüber berichtete Sermitsiaq.
Für das Reisen zwischen zwei Orten gibt es im dünn besiedelten Grönland bisher folgende Möglichkeiten: Schiff, Flugzeug oder Hubschrauber und im Winter Hunde- oder Motorschlitten. Ein überregionales Straßennetz existiert nicht. Die 130 Kilometer lange Piste zwischen der zweitgrößten Stadt Grönlands und dem Ort mit internationalem Flughafen und Zugang zum Inlandeis ist ein Anfang und wird vermutlich auch die Ausnahme bleiben. Die Tourismusorganisation Destination Arctic Circle und Qeqqata Kommunia hoffen aber, dass daraus irgendwann eine mit Autos befahrbare Straße wird. Eine entsprechende Prüfung zu Kosten, Durchführung und Nutzen wird bereits durchgeführt.
Was nützt ein Weg, auf dem man nur mit dem Quad fahren kann? Er ist eine günstige und unabhängige Alternative zum Flugzeug zwischen den beiden Orten, wenn es auch länger dauert, und erschließt die Region dazwischen für Einheimische und Touristen. Im Winter und Frühjahr wird der Weg gut mit Motorschlitten nutzbar sein. Über eine andere Trasse, aber grundsätzlich parallel zur Piste verläuft der Arctic Circle Trail, der Wanderweg auf dem Polarkreis.
Weg zum UNESCO-Welterbe
Die größte Herausforderung beim Bau des Weges sei gewesen, die Bauarbeiter mit Essen und Treibstoff zu versorgen, so das Bauunternehmen MT Højgaard gegenüber Sermitsiaq. Denn der Weg für die Lieferungen sei ja immer länger geworden. Das Unternehmen soll auch die ersten 21 Kilometer ab Kangerlussuaq als Schotterstraße ausbauen. Darüber soll zumindest ein Teil der Sehenswürdigkeiten UNESCO-Welterbes Aasivissuit – Nipisat erreichbar sein.
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