Grönland. Man kommt mit einem Auto nicht sehr weit in Grönland. Denn es gibt keine Straßen zwischen den Orten. Dennoch ist die Zahl der Autos inzwischen auf 5 832 angestiegen, wie Sermitsiaq meldet. Dazu kommen 1600 Lieferwagen und LKW sowie 2913 offiziell registrierte Schneemobile.
Der Anteil der elektrisch angetriebenen Pkw ist dabei mindestens so hoch wie in Norwegen: 977 Elektroauto- und Hybridfahrzeuge zählt die Jahresstatistik der grönländischen Polizei. Ein Grund dafür dürfte sein, dass diese lange auch von der Motor- und der Einfuhrabgabe befreit waren. Die Autos fahren vor allem in den größeren Orten. In Nuuk mit seinen 18 000 Einwohnern soll es zur Rush hour sogar zu Staus kommen. Dort gibt es aber auch Busse – Bloggerin Arctic Alien empfiehlt sie in „Driving in Greenland“ als die günstigere Alternative.
Die Zahlen machen deutlich, wie speziell Grönlands Infrastruktur ist: Das Land hat zwar 56 000 Einwohner. Von Ort zu Ort kommt man aber nur mit dem privaten Boot, dem Küstenschiff oder mit dem Hubschrauber/Flugzeug. Solange Schnee und Eis liegen, ist auch das Schneemobil sehr nützlich.
Auf der ersten grönländischen Ortsverbindung werden auch noch nicht so schnell Autos, sondern erst einmal nur Quads rollen können. Die Straße, als „Arctic Circle Road“ vermarktet, soll von Kangerlussuaq nach Sisimiut führen, eine Entfernung von etwa 130 Kilometern. Die Arbeiten dafür haben bereits im vergangenen Sommer begonnen. Nur die ersten 21 Kilometer ab Kangerlussuaq werden dabei von Autos zu befahren sein. Der Rest wird aus Kostengründen zunächst nur in einer Qualität ausgeführt, die lediglich von den geländegängigen Quads zu passieren ist.
Zum Vergleich: Die Färöer mit etwas weniger Einwohnern bringen es auf mehr als 40 000 Fahrzeuge, meldete jüngst kvf.fo.
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