Grönländisches Gletschereis für Drinks in Dubai

Nuuk (Grönland). 22 Tonnen grönländisches Gletschereis sind gerade in Dubai angekommen. Als Eiswürfel werden sie dort in den Drinks derer landen, die es sich leisten können und wollen. Das Grönland-Dubai-Geschäft von „Arctic Ice“ ist nicht der erste Versuch dieser Art, aber weiter gekommen als die meisten. Das Eis stammt aus bereits abgebrochenen Eisbergen im Fjord Nuup Kangerlua. Darüber berichteten der Guardian und Sermitsiaq.

Nuuk Eis

Eis vor Nuuk, nicht alles Eiswürfel-tauglich.Foto Thomas Christiansen

Wie die „Eisernte“ abläuft, schildert Arctic Ice auch auf seiner Webseite: Mit einem Bordkran werden geeignete Eisblöcke aus dem Fjord geholt, der bei Nuuk ins Meer mündet. Gesucht werden solche, die weder vom Grund noch von der Oberfläche des Gletschers stammen, um möglichst reines, transparentes Eis zu erhalten. Normalerweise treibt das abgebrochene Gletschereis hinaus aufs Meer, und irgendwann schmilzt es.

Für die Gründer von Arctic Ice handelt es sich um eine Möglichkeit, mit einem sauberen Produkt Geld zu verdienen und damit einen neuen Wirtschaftszweig für Grönland zu schaffen. Und angesichts der Gesamtmenge Eis, die im Fjord treibe, sei die Entnahme sehr gering. In den Medien berichten sie allerdings auch von heftigen Anfeindungen. Ein Kritikpunkt ist beispielsweise der hohe CO2-Abdruck. Ein Punkt, der noch verbessert werden soll, zum Beispiel durch ein CO2-neutrales Schiff für die Eisernte und eine Optimierung der Route nach Dubai. 65 Tage lang war das Eis im Kühlcontainer unterwegs.

Langsam schmelzendes Luxusprodukt

Die Webseite Khaleej Times aus Dubai beschreibt, wie das Eis in Dubai behandelt und vermarktet wird. Das grönländische Gletschereis wird dort beworben als langsam schmelzend und geschmacksneutral – der Drink schmecke dann, wie er solle.

Bisher wenig erfolgreiche Projekte

Arctic Ice sind nicht die ersten, die die Idee hatten, Gletschereis zu vermarkten. Nach Recherchen von Sermitsiaq sind aktuell 8 Lizenzen allein in Grönland dafür vergeben. Ein Gletschereis-Eiswürfel-Projekt gab es auch einmal in Norwegen, das aber letztlich nicht genehmigt wurde. Andere Projekte verkaufen Wasser aus Gletschereis als Luxusprodukt – manche erfolgreich, andere nicht. In Kanada wird das Wasser aus den vor Neufundland treibenden Eisbergen aber sogar für Wodkaherstellung verwendet.

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