Positive Effekte durch Eisbaden – aber nicht ausrutschen!

Finnland. Die einen schwören drauf, die anderen schwören, dass sie das nie tun würden: Eisbaden. Fans des Eisbadens betonen dabei nicht nur die angenehmen Effekte, sondern auch den gesundheitlichen Nutzen. Der finnische Sender Yle hat eine Expertin des Instituts für Arbeitsgesundheit dazu befragt. Die bestätigte fast alle Thesen.

Folgende Thesen ließ Yle von Wissenschaftlerin Sirkka Rissanen kommentieren:

Andrea im Eisbad

Die Autorin im Eisloch in Luleå. Foto Susanne Pardey

  1. Eisbaden ist für jeden geeignet: Grundsätzlich ja, Personen mit Herzproblemen oder hohem Blutdruck sollten sich allerdings vorher mit ihrem Arzt beraten.
  2. Eisbaden senkt den Stress und verbessert den Schlaf: Der Körper antworte auf die Kälte, die ja auch Stress ist, mit einer Gegenreaktion. Dabei werden auch Glückshormone ausgeschüttet. Für die Badenden fühle sich das an, als würden sie den Stress im Wasser lassen. Diese Entspannung könne auch den Schlaf verbessern. Die Autorin kann aufgrund eigener Erfahrung bestätigen: Die Gegenreaktion des Körpers ist beeindruckend, man fühlt sich danach wirklich gut.
  3. Eisbaden vermindert Erkältungen und Schmerzen: Die Stimulation durch Kälte aktiviere das Immunsystem und sorge für Abhärtung . Es werde dabei auch das Hormon Cortisol ausgeschüttet, das Schmerzen lindere.
  4. Eisbaden hilft beim Abnehmen: Nicht direkt – aber das braune Fett werde dadurch aktiviert, Wärme zu erzeugen, was zum Kalorienverbrauch führe.
  5. Man kann auch ins kalte Wasser springen: Davon rät Sirkka Rissanen ab, es sollte zumindest vermieden werden, dass der Kopf dabei unter Wasser komme. Plötzliche Kälte im Gesicht könne eine zu hohe Belastung für das Herz sein. Während die Blutgefäße im Körper sich zusammenziehen könnten, um sich vor der Kälte zu schützen, könnten die im Kopf das nicht. Der Kälte ausgesetzt zu sein, erhöhe außerdem den Blutdruck.

Unfallgefahr am Eisloch

Das kalte Wasser allein ist jedoch nicht die einzige Herausforderung am Eisbaden. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Umgebung Probleme machen kann: Die finnische Behörde für Sicherheit und Chemikalien (Tukes) warnte vor Kurzem explizit vor den Gefahren beim Eisbaden aufgrund rutschiger Zugänge und Stufen. Der typische Unfall sei, dass jemand nahe des Wassers ausrutsche, aber es gebe auch Fälle von Ertrinken. Vorsicht sei auch geboten mit den Geräten, die Strömung erzeugen, damit das Eisloch nicht zufriere. Es gebe positive Effekte für die Gesundheit, aber man solle sich auch der Gefahren bewusst sein, so ein Behördenvertreter.

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