Norwegen/Finnland/Russland. An den nördlichsten Grenzübergängen des Schengenraumes Richtung Osten, von Norwegen und Finnland nach Russland, bleibt der Verkehr weiter hinter dem Spitzenjahr 2013 zurück. Nur an zwei südfinnischen Kontrollstellen gab es ein leichtes Plus – möglicherweise wegen des Fußball-Weltmeisterschaft. Das zeigen die jüngst veröffentlichten Zahlen der finnischen Grenzbehörden.
2013 schien noch alles nach oben zu gehen. 12,9 Millionen Menschen passierten die 1300 Kilometer lange finnisch-russische Grenze legal an einem der Übergänge in die eine oder andere Richtung. Den meisten Grenzverkehr hatten Vaalimaa (3,5 Millionen) und Nuijamaa (3,6 Millionen), auf dem Weg von oder nach Wyborg und St. Petersburg. Auch Norwegens einziger Übergang nach Russland, Storskog/Boris Gleb nahe Kirkenes, verzeichnete einen neuen Rekord mit 320 000 Passanten. Viele Russen kamen zum Einkaufen nach Kirkenes, und mit russischsprachigen Schildern stellte man sich auf die Gäste ein. Viele nutzten auch den dortigen Flughafen.
Dann kam bekanntlich der Krim-Konflikt mit den darauf folgenden Sanktionen und dem Verfall des Rubels. Shoppingtouren nach Norwegen oder Finnland wurden teurer für die Nachbarn aus dem Osten. Der Verkehr brach ein und ist bis heute nicht mehr auf das Niveau von 2013 angewachsen. Dabei ist die Straße zwischen Kirkenes und Murmansk inzwischen neu ausgebaut, inklusive eines neuen Tunnels und einer neuen Brücke auf der norwegischen Seite. 2018 zählte der Übergang Storskog/Boris Gleb laut Barents Observer 254 942 Passanten, rund 10 000 weniger als 2017.
In Finnland konnten zwei südfinnische Übergänge, Nuijamaa und Vainikkala (Bahn) von 2017 auf 2018 sogar zulegen, möglicherweise ein Effekt der Fußball-WM. Im Zusammenhang damit durfte man mit „Fan ID“ ohne Visum einreisen. Insgesamt fiel der Grenzverkehr allerdings trotzdem mit rund 9 Millionen Passanten noch um 0,7 Prozent geringer aus als 2017. 71 Prozent davon waren Russen.
Finnland-Russland: Grenzübergang und Straße werden erneuert
Dass Finnlands nördlichster Grenzübergang nach Russland, Raja-Jooseppi/ Lotta, zuletzt nicht sonderlich beliebt war, könnte auch an den schlechten Straßenverhältnissen liegen. Daran soll sich nun etwas ändern: Rund 4,5 Millionen Euro, vor allem aus dem Kolarctic-Programm, werden für den Ausbau der Straße zwischen dem Übergang und der russischen Stadt Kola kurz vor Murmansk investiert. Dieses Programm wird von der EU und den Ländern der Nordkalotten, Norwegen, Schweden, Finnland und Russland gemeinsam finanziert. 15 Prozent des Straßenausbaus trägt die Region Murmansk. Auch der Grenzübergang wird erneuert.
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