Norwegen. Die norwegischen Umweltorganisationen Natur og Ungdom und Naturvernforbundet haben einen wichtigen Etappensieg im Kampf gegen Grubenabfall im Fjord errungen: Das Landgericht Borgarting erklärte die Genehmigung für eine Seedeponie im Førdefjord für unzulässig. Das Urteil könnte auch Folgen für die Nussir-Grube am Repparfjord haben, wo ebenfalls Grubenabfall im Fjord deponiert werden soll. Darüber berichtete NRK.
Die Gesellschaft Nordic Mining hat im Dezember 2024 ihren Tagebau am Engebøfjell nordöstlich von Bergen begonnen. Dort sollen die Mineralien Rutil und Granat gewonnen werden. Rutil enthält Titandioxid, Granat gehört zur Gruppe der Silikatmineralien. Nordic Mining hat vom norwegischen Staat die Genehmigung erhalten, Grubenabfall aus diesem Tagebau in den Førdefjord einzuleiten. Deshalb verklagten die beiden Umweltorganisationen den norwegischen Staat.
Argumentation mit der europaweiten Wasserdirektive
Vor dem Amtsgericht Oslo hatten der Naturvernforbund (Naturschutzbund) und die Jugendnaturschutzorganisation Natur og Ungdom im Januar 2024 noch verloren. In der nächsthöheren Instanz, dem Landgericht Borgarting, stießen sie nun auf Gehör: Die Richter folgten ihrer Argumentation, dass eine Seedeponie gegen die Wasserdirektive verstieße – eine Gesetzgebung, die nicht nur national ist, sondern auch auch Teil der europaweiten Regelungen, die Norwegen als Mitglied des europäischen Wirtschaftsraums anerkannt hat. Das Landgericht Borgarting hatte dazu auch eine Stellungnahme des EFTA -Gerichts angefordert.
Die Bergbaugesellschaft Nordic Mining war nicht Partei in diesem Rechtsstreit. Akzeptiert der Staat das Urteil, müsste er seine Genehmigung für Nordic Mining zurückziehen. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass er Berufung einlegt und in die höchste Instanz geht,
Folgen auch für den Repparfjord?
Das Urteil ist nicht nur ein Etappensieg für die Umweltschützer vor Ort. Es gibt auch denjenigen Rückenwind, die gegen eine Seedeponie der Kupfergrube Nussir im Repparfjord bei Hammerfest protestieren. Dort finden schon den ganzen Sommer Aktionen gegen den Start der Grube statt.
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