Schweden/Finnland. EU-Mittel für besseren Bahnverkehr im Norden – darauf hoffen Schweden und Finnland und ziehen an einem Strang, wenn die EU nun ihr trans-europäisches Verkehrskonzept überarbeitet. Finnland und Schweden wollen den „Bottnischen Korridor“ – die Verbindung der Länder über Tornio und Haparanda.
Bisher endet der sogenannte skandinavisch-mediterrane Korridor des trans-europäische Transport-Netzwerks (TEN-T) in den jeweiligen Hauptstädten. Finnlands Verkehrsministerin Anne Berner treibt jedoch den Bahnanschluss ihres Landes in alle Richtungen in mehreren Projekten voran: Ein Tunnel soll Helsinki direkt mit Tallin verbinden, außerdem wird ein Anschluss an den norwegischen Eismeer-Hafen Kirkenes untersucht.
Der Bottnische Korridor von Helsinki über Tornio und Haparanda nach Stockholm wäre ein weiteres Puzzleteil in der Erschließung des Nordens per Bahn. Theoretisch liegen dort auch schon Gleise. Ein Zuschuss der EU würde einen Ausbau und die Verbesserung der Verbindungen ermöglichen – sowohl für Güter- als auch für den Personenverkehr.
Denn die bisherige Strecke ist teilweise nur eingleisig. Der Ausbau würde die Fahrzeiten verringern und die Attraktivität steigern, was auch im Sinne des Umweltschutzes wäre. Pläne und Wünsche dazu gibt es schon länger. Zwischen Umeå und Luleå verläuft die heutige schwedische Stammbahn außerdem nicht an der Küste, was eine Reihe Hafenstädte außen vor lässt. Und einen regelmäßigen Personenverkehr auf der Schiene zwischen Luleå und Haparanda gibt es bisher nicht.
Während Finnland und Schwedens nördlichste Regionen in dieser Frage schon länger einig waren, war Schwedens Infrastrukturminister zuerst zögerlich. Er wollte zuerst den neuen nationalen Verkehrsplan beschließen. Nun vermeldete SVT aber, Infrastrukturminister Tomas Eneroth habe den entsprechenden Antrag an die EU gestellt – zur Freude der Nord-Kommunen und der finnischen Ministerin.
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