Grönland. Wie viele Eisbären gibt es in Ostgrönland? So genau weiß das niemand – und deshalb hat das grönländische Naturinstitut (Pinngortitaleriffik) nun die erste Zählung dort aus Flugzeugen gestartet. Die Aktion wird seit 2014 vorbereitet, damit die richtigen Stellen angeflogen werden. Darüber berichtete Sermitsiaq.
Es ist ein riesiges Gebiet, das da untersucht werden soll: von 64°Nord in Südostgrönland bis Peary Land im nördlichsten Teil. Die Flüge haben am 22. März begonnen und sollen noch bis Anfang Mai dauern. Es ist die erste umfassende Zählung der Region. Die Zahlen sollen einerseits die Grundlage bilden für eine nachhaltige Verwaltung des Bestands, sowohl im Hinblick auf Abschussquoten als auch auf menschliche Aktivitäten im Gebiet. Außerdem sollen sie als Basismaterial für Forschung über Auswirkungen des Klimawandels dienen.
Vorbereitung seit 2014
So wurde die Aktion vorbereitet: Im Winter 2014/2015 wurden Interviews mit lokalen Jägern geführt, um so viel wie möglich über die Zeiten und Orte herauszufinden, an denen sich ostgrönländische Eisbären normalerweise aufhalten. Daraufhin wurden sechs Sommer lang Bären mit Satellitensendern ausgestattet, um mehr über ihre Bewegungsmuster in dem riesigen Gebiet zu erfahren. Das geschah in Südostgrönland 2015, 2016 und 2017 und in Nordostgrönland 2018, 2019 und 2022. Zwei Jahre lang musste das Vorhaben wegen Corona pausieren.
Internationales erfahrenes Team
Nun ist die Aktion also gestartet, und es wird täglich geflogen. An Bord sind Beobachter aus Grönland, Dänemark, USA, Norwegen und Kanada, alle mit Erfahrung mit Eisbären und Flugzählungen. Es wurden drei Gruppen gebildet, die sich abwechseln. Zum Team gehören auch Jäger aus Tasiilaq, Kulusuk und Ittoqqortoormiit.
Finanziert wird die Aktion vom Umweltministerium sowie aus den Lizenzen der Gesellschaften, die früher vor Nordostgrönland nach Öl gesucht haben.
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