Erfolgreiche Walrettung auf Island

Island. Eine Schule Pilotwale, stecken geblieben in einer Bucht, und zwei gestrandete Entenwale vor Reykjavik: Diese Woche standen gleich zwei Walrettungsaktionen in der öffentlichen Aufmerksamkeit auf Island.

Pilotwal Wal

Pilotwal (Archiv)

Am Sonntagabend war eine Schule Pilotwale mit ungefähr 60 Tieren im Kolgrafafjörður im Westen Islands gelandet. Vermutet wird, dass sie ihrer Nahrung hinterher geschwommen waren. Der Weg dort hinein führt unter einer Brücke hindurch, wo die Strömung sehr stark ist. Erst der zweite Versuch, die Tieren bei passender Tide hinaus zu geleiten, war erfolgreich. Da hatte man sie weiter aufs Meer hinaus begleitet. 25 Rettungskräfte und Polizisten waren dafür im Einsatz. Das erste Mal hatten sie zwar auch die Brücke passiert, waren aber später zurück in den Fjord geschwommen. Drei Tiere waren im Fjord gestrandet, konnten aber jeweils wieder befreit werden. (Quellen: mbl.is, RÚV, Frettablaðið, schwedisch: Islandsbloggen)

Auf den Färöer werden Pilotwale noch gejagt – diese Tiere hatten also Glück, vor Island gelandet zu sein, wo sie nicht ins Beuteschema des letzten Walfängers Kristján Loftsson passen. Der ist auf Finnwale aus.

Nur halbes Happy End für die Entenwale

Die zweite Walrettung hatte nur ein halbes Happy End. Von den beiden Entenwalen , die am Donnerstag vor Reykjavik auf der Insel Engey gestrandet waren, überlebte nur einer. Sie waren von einem Ausflugsboot entdeckt worden. Auch hier wird vermutet, dass sie Fisch hinterher schwammen und von der Ebbe überrascht wurden. Beide hatten sich bei der Strandung verletzt. Mit feuchten Tüchern, später mit einer Wasserpumpe, und unter fachlicher Anleitung einer Meeresbiologin wurden die Tiere feucht gehalten, bis die Flut wieder kam.  Das überlebende Walweibchen wurde aufgerichtet, damit kein kein Wasser durch das Atemloch in die Lunge geriet. Schließlich wurde es von einer Paddlerin auf einem Brett und einen sehr langsam fahrenden Jetski zurück ins tiefe Wasser begleitet. (Quellen: Visír, RÚV, mbl.is, deutsch: Iceland Review).

Im Interview mit RÚV zu den festsitzenden Pilotwalen erklärte Meeresbiologin Edda Elísabet Magnúsdóttir, diese Art lebe normalerweise in größeren Tiefen und ihr auf einem Echomechanismus basierendes Orientierungssystem sei daran angepasst. Im Flachwasser funktioniere dies schlechter. Auch der Entenwal lebt normalerweise in tieferen Gewässern.

Mehr zu Walen auf Island: Ende der Jagd auf Minkwale vor Island

Drohnenvideo der Aktion im Kolgrafafjörður von Sigurður Þor Helgason:

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