Island. Vor knapp zwei Wochen stürzte die Wand einer Eishöhle auf Island ein. Eine Person starb dabei, eine wurde verletzt. Die isländische Tourismusorganisation will nun darüber beraten, ob Eishöhlentourismus im Sommer komplett verboten werden soll. Am Breiðamerkurjökull sind die Aktivitäten zurzeit eingestellt, am Katlajökull gibt es weiterhin Führungen. Darüber berichtete RÚV.
Wie sicher ist Eishöhlentourismus im Sommer? Der Glaziologe Helgi Björnsson hat das mit „Russisch Roulette“ verglichen. Dies gelte für alle Eishöhlen des Landes, nicht nur für den Breiðamerkurjökull, wo jüngst das Unglück geschah. Die Wintersaison beginnt normalerweise im Oktober. Bis dahin bestehe die Gefahr, dass Eis schmelze und Teile einstürzten. Der Professor sagte, er sei sehr erstaunt gewesen zu hören, dass so etwas überhaupt angeboten werde. Man sei bisher so vernünftig gewesen, dies nicht zu tun.
Anbieter am Katlajökull halten ihre Tour für sicher
Die Anbieter am Katlajökull verteidigen ihre Aktivitäten. Mehrere Akteure arbeiteten zusammen, um den Zugang zur Eishöhle für die Besucher zu sichern und die Pfade zu pflegen, so ein Guide zu RÚV. Man könne die Tour so gestalten, dass die Gäste nie unter etwas gingen, was abbrechen könne. Die Ansichten unter den Guides, die sich in den Medien äußern. gehen aber auch auseinander: Manche halten es mit entsprechenden Maßnahmen für sicher durchführbar, andere nicht.
Sicherheit des Sommerangebots wird überprüft
Der Tourismusverband will das Thema Sicherheit in Eishöhlen nun untersuchen und hat von allen Gesellschaften, die in dem Bereich tätig sind, das Sicherheitskonzept eingefordert, nicht nur von dem Unternehmen, dessen Kunden von dem Unglück betroffen waren. Man werde diese erneut prüfen und dann eine Entscheidung treffen. Diese sei noch nicht gefallen.
Eishöhlentouren waren bis vor wenigen Jahren eine Aktivität für das Winterhalbjahr. Nur wenige Unternehmen bieten überhaupt Touren im Sommer an.
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