Finnland. Eigentlich sah dieses Jahr gut aus für die Ringelrobben am Saimaa-See – es hatte reichlich Nachwuchs gegeben, rund 100 junge Robben. Doch gerade wurden wieder zwei gefunden, die in Fischernetzen ertrunken waren, und insgesamt sind nun schon 22 aus diesem Jahrgang tot. Darüber berichtete Yle nach einer Meldung der Forstbehörde Metsähallitus.
Am Montag war eine Nachwuchsrobbe bei Taipalsaari tot in einem Fischernetz gefunden worden, am Dienstag eine weitere bei Rantasalmi. Auch in der vergangenen Woche war ein totes Jungtier aus einem Fischernetz geborgen worden. Es gibt zwar zum Schutz der Robben Beschränkungen der Fischerei im Saimaa-See, doch diese unterscheiden sich je nach Gebiet und Zeit. So sind bestimmte Netztypen in der besonders kritischen Zeit vom 15. April bis zum 30 Juni verboten, danach aber erlaubt. Bei allen Fällen handelte es sich um Fischernetze, die im Einklang mit den geltenden Regeln ausgebracht waren.
Die diesjährige Zahl von 100 Robbenbabies war die höchste, die Metsähallitus je gezählt hat. Damit verbunden war die Hoffnung, dass der kleine Bestand dieser Art wachse und stabil werde. Zuletzt wurden rund 480 Tiere gezählt. Die hohe Zahl toter Robben – allein 22 der Jungtiere, insgesamt 36 in diesem Jahr – ist dabei ein Rückschlag.
Die Ringelrobben vom Saimaa-See können jedes Jahr im Frühjahr durch eine Live-Kamera beobachtet werden, was sehr beliebt ist.
Früherer Artikel zum Thema:
Robbenleben: Live vom Saimaa-See und aus dem Schärengarten