Island. Eine Eishöhle im Breiðamerkurjökull ist eingestürzt, während eine Gruppe Touristen dort war. Zwei Personen wurden schwer verletzt gerettet, aber eine davon überlebte nicht. Anfangs ging man davon aus, dass noch zwei Personen vermisst werden, und es wurde mit einem Großaufgebot nach ihnen gesucht. Inzwischen ist klar, dass keine weiteren Personen in der Höhle waren. Darüber berichteten unter anderem RÚV (isländisch, englisch) (Stand 18 Uhr).
Der Breiðamerkurjökull ist ein Auslassgletscher des großen Vatnajökull, und es ist dieser Gletscher, der die Lagune Jökulsárlón speist. Dort bilden sich auch Eishöhlen, und eine solche wurde dort gestern offenbar von mehreren Gruppen besucht. Der größte Teil der letzten Gruppe stand draußen, als die Höhle einstürzte. Der Alarm ging um 15 Uhr. Mehr als 200 Personen waren zeitweise in die Rettungsarbeit involviert. Von den zwei geretteten Personen starb eine noch am Unfallort. Es handelt sich um einen Mann aus den USA. Die andere, eine Frau aus den USA, wurde ins Universitätskrankenhaus in Reykjavík ausgeflogen und soll außer Lebensgefahr sein. Für die Unverletzten wurde eine Auffangstation in Hofgarð in Öræfi eingerichtet.
Unvollständige Angaben über die Größe der Gruppe
Anfangs ging man davon aus, dass die Touristengruppe aus 25 Personen bestand. Der Veranstalter hatte nicht alle Namen. Lange wurde deshalb unter schwierigsten Umständen nach zwei Personen gesucht, die noch fehlten – hauptsächlich mit den Händen. In der Nach wurde aus Sicherheitsgründen eine Pause eingelegt, am Morgen ging es weiter. Doch im Laufe des Nachmittags wurde klar, dass niemand mehr unter dem Eis liegt – und auch gar keine Leute fehlen. Die Gruppe hatte nur aus 23 Personen bestanden.
Diskussion über Regeln des Eishöhlen-Tourismus hat begonnen
Eine Folge des Unglücks ist, dass nun auch über die Bedingungen diskutiert wird, unter denen solche Eishöhlen-Touren stattfinden. In der Vergangenheit ging an nur im Winter in solche Höhlen, doch die Zeiten wurden aufgrund der Nachfrage immer mehr ausgeweitet. Eine Bergführerin kritisierte schon vor zwei Monaten die veränderte Praxis.
Bilder von der Höhle kurz vor dem Einsturz gibt es von einem Touristen, der kurz vor der betroffenen Gruppe in der Höhle war. Als er bereits auf dem Rückweg war, sei ein Krachen zu hören gewesen. Die Bilder sind bei RÚV zu sehen.
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