Die nächste Fluggesellschaft ist insolvent: Primera Air

Island/Dänemark/Lettland. Die nächste Fluggesellschaft ist pleite: Primera Air hat am Dienstag sämtliche Flüge eingestellt und Insolvenz angemeldet. Das teilte sie auf ihrer Internetseite mit. Passagiere warteten vergebens, die Mitarbeiter sollen bereits entlassen worden sein. Die 15 Flugzeuge stehen auf fünf europäischen Flughäfen.

Primera Air

Der letzte Flug ist inzwischen gelandet. Foto Alan Wilson, CC BY-SA 20.

Erst vor kurzem hatte Primera Air noch Transatlantik-Flüge ab 149 Euro angekündigt. Daraus wird nun nichts, und auch an den 70 bereits bedienten Zielen wird man die Flieger nicht mehr sehen. Der Versuch, neue Geldgeber zu finde, war gescheitert. Primera Air hatte ein Standbein in Dänemark (Primera Air Scandinavia) und eins in Lettland (Primera Air Nordic). An der Spitze standen jedoch zwei Isländer, Präsident Andri Már Ingólfsson und Geschäftsführer Hrafn Þorgeirsson. Sie war Teil des isländischen Reisekonzerns Primera Travel. Auf der Facebookseite werden als Gründe für die Insolvenz Korrosion an einer Maschine,  die verspätete Lieferung neuer Airbus-Flugzeuge und die hohen Treibstoffkosten genannt.

Primera Air ist nicht die erste und nicht die einzige skandinavische Linie in Schwierigkeiten. Auch das Vorbild, Billigflieger Wow Air, hat zu kämpfen. Gerade  haben sich zwar noch Investoren gefunden, um den Betrieb zu sichern, aber nur knapp. Auch Icelandair hat Sparmaßnahmen angekündigt und muss gerade seinen Gläubigern erklären, warum es weiter nicht so läuft wie geplant. Selbst Norwegian hatte Probleme und und es gab bereits Übernahme-Gerüchte. Die Regionalflieger Fly Viking (Norwegen) und NextJet (Schweden) gaben auf. Auf europäischer Ebene waren es in diesem Jahr noch vier weitere, die den Betrieb einstellen mussten – alles kleinere Unternehmen.
Die Primera-Pleite reißt nun viele mit hinein: Da sind zum einen die Passagiere, die bereits bezahlte Reisen nicht antreten können oder einen neuen Rückflug brauchen. Allein bei Flyhjælp.dk sollen 4420 Kunden Ersatz beantragt haben. Der isländischen  Arion Banki ist Primera ebenfalls Geld schuldig. Die Fluggesellschaft war 14 Jahre lang tätig gewesen.

Früherer Artikel zu Wow Air und Icelandair: Islands Fluggesellschaften in Turbulenzen

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