Zwei Männer starben am Kebnekaise – durch Kohlenmonoxid

Kebnekaise (Schweden). Im Februar wurden zwei Männer tot in einem Zelt nahe der Kebnekaise Fjällstation gefunden, ohne sichtbare Todesursache. Nach der rechtsmedizinischen Untersuchung ist nun klar: Kohlenmonoxidvergiftung „hat dazu beigetragen“. Darüber berichteten SVT und NSD.

Kebnekaise

Am Kebnekaise im Sommer

Die beiden Männer aus Gällivare, 63 und 56 Jahre alt, waren auf Schneehuhnjagd gewesen und nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückgekehrt. Beide galten als outdoorerfahren.  Nach der Vermisstenmeldung wurde eine Suchaktion eingeleitet, mit Polizeihelikopter und Bergrettung. Die Einsatzkräfte fanden die Männer tot in ihrem Zelt südlich der Kebnekaise Fjällstation. Es gab keine sichtbare Todesursache. 

Gestern meldete die Polizei das Ergebnis der  rechtsmedizinischen Untersuchung, das zeige, „dass das Einatmen von Kohlenmonixid zu den Todesfällen beigetragen hat“. Darüberhinaus wollte die Polizei keine weiteren Angaben machen und bat Medien darum, die Angehörigen in Ruhe zu lassen. Für die Polizei sind die Ermittlungen zu dem Unglück damit abgeschlossen, es gebe keinen Verdacht auf ein Verbrechen. Einer der beiden Männer war der bekannte schwedische Fernsehjournalist Stefan Nieminen.

Kocher im geschlossenen Zelt – Gefahr Kohlenmonoxid

Da die näheren Umstände nicht veröffentlicht wurden, kann man über die Herkunft des Kohlenmonoxids nur Vermutungen anstellen. Eine Ursache für Kohlenmonoxidvergiftung im Zelt kann die Benutzung eines Kochers bei geschlossenem Eingang sein – eine bekannte Gefahr, vor der Fachleute und Outdoororganisationen immer wieder warnen. Nimmt der Sauerstoff ab, brennt die Flamme schlecht (gelb), und es kann sich Kohlenmonoxid bilden. Nicht alle Fälle von Kohlenmonoxidvergiftung gehen tödlich aus, aber es kommt vor, beispielsweise 2020 in den Alpen. Gerade im Winter, wenn es kalt ist, weht und schneit, kann man versucht sein, das Zelt geschlossen zu halten. Schnee und Eis auf dem Zelt könnten die Sauerstoffzufuhr ins geschlossenen Zelt erschwert und zu dem tödlichen Ausgang geführt haben.

Eine andere Unfallgefahr im Fjäll sind Lawinen. Die verschüttete slowenische Touristin in Lyngen ist inzwischen tot aufgefunden worden.

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