Reykjavík (Island). Beide Landebahnen des Inlandsflughafens von Reykjavík sind nun wieder uneingeschränkt nutzbar. Dafür hatte die Stadt Reykjavík jedoch 1600 Bäume im Stadtwald Öskjuhlíð fällen lassen müssen. Denn darüber verläuft die Einflugschneise zum Inlandsflughafen nebenan. Zeitweise war die Ost-West-Landebahn wegen zu hoher Bäume sogar komplett gesperrt gewesen. Inzwischen ist sie wieder nutzbar, meldet RÚV.

Ungünstige Nachbarschaft: Inlandsflughafen Reykjavík und Stadtwald Öskjuhlíð. Karte sel/openstreetmap
Die umfangreichen Fällarbeiten waren nicht populär. Öskjuhlíð ist der Wald gleich im Anschluss an den Wasserturm-Komplex Perlan und als Naherholungsgebiet bei den Einheimischen beliebt. Perlan ist mit seinem Restaurant und seinen Ausstellungen auch ein beliebtes Touristenziel. Es war lange darum gefeilscht worden, wie viele Bäume nun eigentlich fallen müssen. Die Flughafengesellschaft Isavia hatte 2900 verlangt. Bei der Stadt Reykjavík meinte man anfangs, es würde reichen, die 40 höchsten zu opfern. Die Ost-West-Landebahn war schon länger nicht mehr für Instrumentenflug zugelassen, im Februar stoppte die Verkehrsaufsicht schließlich komplett jeden Betrieb dort. Krankenflüge zum nahen Klinikum wurden später wieder zugelassen.
In zwei Etappen wurden alle Bäume gefällt, die die Grenzen der Einflugschneise (Visual Segment Surface, VSS) überschritten oder kurz davor waren. Insgesamt handelte es sich um 1600 Bäume, wie die Stadt meldete. Die Einschränkungen für den Flugverkehr in Reykjavík wurden aufgehoben. Die Stadt plant nun eine niedrigere Bepflanzung auf den betroffenen Flächen.
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