Zurück nach Grindavík – Ende der Ausbruchsserie in Sicht?

Grindavík (Island). Ist der nächste Vulkanausbruch auf Reykjanes möglicherweise auch der letzte dieser Serie? Das glaubt jedenfalls Geophysiker Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetterdienst: Zwar hebe sich das Land unter Svartsengi immer noch, doch eine so lange Pause zwischen den Ausbrüchen habe es bisher nicht gegeben. Das sind gute Nachrichten für all diejenigen, die nach Grindavík zurückkehren wollen. Am Freitag ist bereits das Rathaus zurück nach Grindavík gezogen. Darüber berichtete RÚV.

Phasen der Magmaansammlung bis zum jeweiligen Ausbruch/Magmalauf. Zu Beginn dieser Serie war die Kurve steiler und es ging schneller. Grafik: Veðurstofa Íslands

Der jüngste Vulkanausbruch in der Kraterreihe Sundhnúksgígar auf Reykjanes begann am 20. November und dauerte 18 Tage. Seitdem ist es vergleichsweise ruhig auf der Halbinsel – auch wenn die GPS-Geräte erneut eine Landhebung messen, die auf Magmasammlung in der Kammer unter Svartsengi schließen lässt und in einem Ausbruch enden kann. Die Landhebung liegt dabei schon über dem Niveau, bei dem früher Ausbrüche begonnen haben. Allerdings hebt sich das Land nicht mehr im selben Tempo wie zu Beginn der Serie im Herbst 2023. Das Land verformt sich auch nicht mehr so massiv wie in der Phase November 2023-Januar 2024. Das sind für Benedikt Ófeigsson vom Wetterdienst Indizien dafür, dass es möglicherweise nur noch ein oder vielleicht zwei Vulkanausbrüche geben könnte, wie er gegenüber RÚV erklärt.

700 Menschen arbeiten wieder täglich in Grindavík

Inzwischen arbeiten wieder täglich rund 700 Menschen in Grindavík, unter anderem im Hafen und in der Fischverarbeitung. 70 Prozent der früheren Einwohner haben sich allerdings umgemeldet. Nur noch 1100 Personen haben heute noch ihren offiziellen Wohnsitz in Grindavík, in 40-50 Häusern. Inzwischen ist es auch wieder erlaubt, im Ort zu übernachten. Deshalb zieht nun auch das Rathaus zurück nach Grindavík. „Wir bereiten uns darauf vor, die Stadt zwischenzeitlich zu verlassen, wenn der Ausbruch beginnt, wollen aber schnell zurückkehren“, so der Bürgermeister zu RÚV

Ziel: Den Ort wieder lebendig machen

Gestern gründete sich außerdem ein Interessensverein, der das Ziel hat, den Ort wieder lebendig zu machen. Dazu will der Verein unter anderem mit Þorkatla verhandeln, der staatlichen Gesellschaft, die die meisten Immobilien in Grindavík aufgekauft hat. Wer nun doch in sein Haus zurückkehren will, soll die Möglichkeit haben, dies mieten zu können.

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