Vorsicht Schwefel: Kleiner Gletscherlauf am Múlakvísl

Island. Im Juli warnten Islands Wetteramt und die Zivilschutzbehörde vor einem Gletscherlauf am Mýrdalsjökull, doch es passierte lange nichts. Nun scheint es soweit: Geothermisches Wasser fließt über den Múlakvísl ins Meer. Die Wassermenge bedroht zwar nicht den Verkehr auf der Ringstraße, von den schwefelhaltigen Dämpfen sollte man sich aber fernhalten, ermahnt Veðurstofa Íslands.

Mulakvisl

Múlakvísl und Ringstraße am Morgen des 1. Oktober. Foto Reynir Ragnarsson, Veðurstofa Íslands

Der Gletscher Mýrdalsjökull ist Islands südlichster und bedeckt den Vulkan Katla. Zuletzt entwich praktisch jedes Jahr geothermisch geschmolzenes Wasser unter dem Gletscher hervor. Im Jahr 2011 war es so viel Wasser, dass die Ringstraße dabei beschädigt wurde. Im Juli rechneten die Wissenschaftler noch mit einem größeren Gletscherlauf am Múlakvísl. Die Wassermenge ist nun zwar hoch für die Jahreszeit, aber unter dem sommerlich. Bisher können die Straßen normal befahren werden. Der Múlakvísl kreuzt die Ringstraße östlich von Vík.

Der geothermische Ursprung dieses Wassers im Múlakvísl ist zu messen und auch zu riechen. Es besitzt eine hohe elektrische Leitfähigkeit und stinkt nach Schwefel. Am Dienstag Nacht überschritt die Menge Schwefelwasserstoff den Grenzwert. Dies kann zu Symptomen wie schmerzenden Augen und Schleimhäuten führen. Leute sollten sich von der Gegend um den Vulkan und seine Schmelzkessel fern halten.

Vergangenes Jahr hat ein Gletscherlauf des Skaftá zu erheblichen Schäden geführt und auch die Ringstraße überflutet. Dazu wird es am Múlakvísl wohl nicht kommen. Der Gletscherlauf auf soll aber einige Tage andauern. 

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