Schweden/Norwegen/Finnland. Es schneit, es taut, es friert, es schneit, oder es regnet auf eiskalte Wege und Straßen. Dieser Winter war bisher reich an Wechseln, und diese brachten in der Regel Glätte mit sich. Laut SMHI ist die Zahl dieser sogenannten „Nullübergänge“ nördlich von Gävle um 30 Prozent gestiegen. Ein Problem ist das auch für den öffentlichen Nahverkehr. Sowohl in Västerbotten als auch in Norrbotten war der Busverkehr zuletzt häufiger zeitweise eingestellt worden. Darüber berichtete Sveriges Radio (SR).

Ufer in Piteå am 18. Januar: Der Schnee ist fast weg, aber der Weg ist vereist, Inzwischen hat es wieder geschneit.
Am 19. Dezember 2024 kam ein Bus bei Glatteis vor Umeå von der Straße ab. Er endete schließlich mit beiden Vorderrädern in der Luft über einer Böschung hängend. Der Bus sei nicht mehr zu steuern gewesen, so der Busfahrer. Für ihn und die Passagiere war es gerade noch gut ausgegangen. Das war einer der Tage, an denen der Busverkehr schließlich eingestellt wurde, weitere folgten im Januar.
Statistik der „Nullübergänge“
Das schwedische Meteorologische Institut (SMHI) führt eine Statistik über diese sogenannten Nullübergänge, also den Wechsel zwischen Plus- und Minusgraden. Dabei wird zwischen vier Regionen unterschieden, und zwei Zeitperioden werden verglichen: die Periode 1991-2020 und 1961-1990. Nördlich von Gävle finden sich im Winter nur noch Messpunkte, wo die Wechsel zugenommen haben. Für Norra Norrland, also die Regionen Västerbotten und Norrbotten, gibt es innerhalb der drei Wintermonate inzwischen durchschnittlich 21 Tage, in denen das Thermometer die Nullinie passiert.
Loipen schmolzen dahin
In diesem Winter gab es in den nördlichen Regionen durchaus schon tiefe Temperaturen, – aber eben immer wieder auch Plusgrade. Angelegte Loipen schmolzen dahin, und selbst weit im Norden wurde es schwierig. So zitiert Yle einen Mann, der in der nordostfinnischen Region um den Pyhätunturi professionell spurt: Er lege seit 20 Jahren Skitrails an, aber so einen Winter habe er noch nicht erlebt. Auch in Norwegen gab es Probleme mit den Wetterumschwüngen.
Mit Spikes gegen Glätte – oder?
Für Fußgänger sind bei Glätte Spikes unter den Schuhen unverzichtbar und an vielen Orten zu kaufen (schwedisch broddar, norwegisch brodder, finnisch liukueste kenkiin). Autos fahren zumindest in den nördlichen Landesteilen im Winter mit Spikes an den Reifen. Anders ist es bei Bussen – was auf den ersten Blick verwunderlich scheint. Ein Bus mit Spikes würde dort, wo keine dicke Eisschicht liegt, die Straße enorm abnutzen und der Abrieb die Luft verschlechtern, so eine der Erklärungen von Verkehrsbetrieben dazu. In Umeå hat man damit auch keine guten Erfahrungen gemacht. Dort möchte man jetzt Busse mit Vierradantrieb kaufen. Oslo, wo man vergangenes Jahr ein großes Glatteis-Chaos hatte, lässt die Busse dieses Jahr mit Spikes fahren. Die Ausrüstung hängt natürlich auch von den geografischen Anforderungen ab. Die nordnorwegischen Überlandbusse sind im Winter immer mit Spikes ausgerüstet. Doch auch Spikes helfen nicht immer – siehe der Unfall auf den Vesterålen.
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