Norwegen/Schweden/Finnland. Sturm. Wärme, die zu Glatteis führt. Regen. Erdrutsche und Lawinen. Überschwemmungen. Eisstau. Erneut traf es vor allem Norwegen in diesem an Wetterereignissen nicht armen Winter. Heute muss in Mittel- und Nordnorwegen immer noch mit glatten Wegen gerechnet werden. Ein Sturm blies in Mittelnorwegen und Schweden Bäume um und kappte Stromleitungen. Und die Nordlandsbahn fährt schon seit Montag nicht mehr. Darüber berichtete NRK.

Es gab eine gelbe Warnung vor Regen für Mittelnorwegen – im Januar. Quelle: Meteorologisk institutt.
Vor zwei Wochen hatte SJ noch Nachtzüge nach Luleå und Narvik eingestellt, weil im Norden Temperaturen unter -30 °C angesagt waren. Davon konnte die vergangenen Tage keine Rede mehr sein: Da waren es die Plusgrade, die weiträumig Probleme machen. Beim Wetterumschwung vergangenen Montag gingen in Nordland, Norwegen, mehrere Lawinen ab, unter anderen in Vefsn auf den Fylkesvei 78. Parallel dazu verläuft die Zugstrecke der Nordlandsbahn, Bodø-Trondheim – jene Strecke, auf der es erst im Herbst ein schweres Bahnunglück durch einen Erdrutsch gab. SJ Norge stellte den Zugverkehr auf der Strecke ein – ohne Alternative angesichts der weiterhin gefährlichen Wetterlage. Nur zwischen Bodø und Rognan wurde ein Bus eingesetzt. NRK berichtete von einer Reisegruppe, die sich schließlich ab Mo i Rana einen eigenen Bus charterte, um noch den geplanten Flug ab Bodø zu erreichen. Mangels funktionsfähiger Loks – es stehen aktuell nur zwei zur Verfügung – war die Strecke Bodø-Trondheim bereits zuvor nur mit einem Sparangebot bedient worden. Am Montag soll der Verkehr zumindest wieder nach dem Spar-Fahrplan laufen (Infos hier).
Glatte Straßen und Überschwemmungen
Wegen Glätte durch Plusgrade und Regen waren auch einige besonders dem Wetter ausgesetzte Straßen, darunter die Pässe/Grenzübergänge Björnfjell/Riksgränsen (E10, Norwegen-Schweden) und Helligskogen/Kilpisjärvi (E8, Norwegen-Finnland) zeitweise gesperrt. (Alle Pässe hier).

Heute wird in Nordnorwegen ein polares Tief mit Wind und Schnee erwartet. Quelle Meteorologisk institutt.
Plusgrade und Regen machten nicht nur die Straßen glatt und den Schnee an den Hängen instabil, die Wetterlage ließ auch die Flüsse anwachsen und über die Ufer treten. An einigen Flüssen sorgten Eisstaus für Probleme.
Dazu kam der Sturm am Freitag, bei dem Bäume auf Leitungen stürzten. Bis zu 40 000 Haushalte in Mittelnorwegen waren zeitweise ohne Strom. Gestern Abend saßen noch rund 11 000 Haushalte im Dunkeln. Auch in Schweden hatte der Sturm einige Auswirkungen.
Jetzt sollen die Temperaturen wieder sinken, und es wird wieder weiß. In Nordnorwegen wird ein Polares Tief mit viel Wind und Schnee erwartet.
Früherer Artikel zur Nordlandsbahn:
Nach Unglück: Gleis der Nordlandsbahn wieder befahrbar