Västerbotten gibt Kupfergrube am Stekenjokk grünes Licht

Stekenjokk (Schweden). Das Grubenprojekt am Stekenjokk ist der Umsetzung einen Schritt näher. Die Regionalverwaltung (Länsstyrelse) von Västerbotten unterstützt den Antrag von Vilhelmina Mineral AB, die alte Kupfergrube dort zu reaktivieren. Mit Rücksicht auf die Rentierhaltung soll die Grube nur im Winter betrieben werden. Die betroffenen Rentierhalter lehnen es trotzdem ab. Darüber berichtete SVT.

Karte Stekenjokk

Stekenjokk und die mögliche Verarbeitung des Kupfers in Norwegen. Karte sel/stepmap

Seit dem ersten Antrag hat sich das Projekt stark verändert. Statt eines ganzjährigen Betriebs soll dort nur von November bis April gearbeitet werden. Außerdem soll der Abbau unter Tage passieren, sodass statt 100 Hektar nur noch vier Hektar Fläche betroffen sein werden. Das überzeugte die Regionalverwaltung von Västerbotten, dem Projekt grünes Licht zu geben, trotz der Auswirkungen auf die Rentierhaltung.  Sie verfügte aber, dass der Betrieb im April ganz oder teilweise gestoppt werden kann, wenn dies für den Durchzug der Herden benötigt wird. Erwartet werden dort Kupfer, Zink und Blei. Die Verwaltung verweist in ihrer Begründung auch darauf, dass diese Mineralien von der EU als kritische Rohstoffe eingestuft wurden, die auch für die „grüne Umstellung“, also neue klimafreundliche Technologien, benötigt werden.

Rentierhalter sind weiter kritisch

Die beiden betroffenen Rentierhalterkooperativen, Vilhelmina Södra Sameby und Voernese Sameby, sind weiter gegen den Plan. Zum einen handele es sich bei dem Gebiet um Weideflächen, die das ganze Jahr gebraucht würden. Zum anderen hätten die Samebys schon ausreichend zur „grünen Umstellung“ beigetragen – so sehr, dass man kaum noch selbst Platz finde, wie es Tomas Nejne gegenüber SVT formulierte.

Stekenjokk ganzjährig räumen?

Stekenjokk

Vildmarksvägen, Stekenjokksfjäll. Foto Länsstyrelsen Jämtland

Das Stekenjokk, Schwedens höchstgelegene Asphaltstraße, auch bekannt als Vildmarksvägen, wird zurzeit nicht ganzjährig geräumt. Den Winter über häuft sich der Schnee dort in aller Stille an, erst im Frühjahr bahnen sich Maschinen wieder den Weg dorthin. Will man dort eine Grube betreiben, müsste die Straße das ganze Jahr über offengehalten werden. Auch deshalb, weil das abgebaute Material in Joma auf der norwegischen Seite verarbeitet werden soll.

Das betroffene Gebiet liegt genau an der Grenze zwischen den Regionen Västerbotten und Jämtland. Die Verwaltung von Jämtland hatte bereits vor fünf Jahren zugestimmt. Nun benötigt der Betreiber noch eine Genehmigung des Boden- und Umweltgerichts.

Früherer Artikel zum Thema: Neues Leben für Kupfergrube am Stekenjokk?

 

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