Neues Leben für Kupfergrube am Stekenjokk?

Schweden/Norwegen. Die Technologien der Zukunft verlangen nach Kupfer. Davon könnte in Zukunft noch mehr aus Skandinavien kommen. Das Prospektierungsunternehmen Vilhelmina Minerals hat aktuell gute Chance, dass seine geplante Kupfergrube am Stekenjokk genehmigt wird.  Dort verläuft der bekannte „Vildmarksvägen“.

Stekenjokk

Vildmarksvägen, Stekenjokksfjäll. Foto Länsstyrelsen Jämtland

Am Stekenjokk wurde schon einmal Bergbau betrieben, von 1976-1988. Betreiber war damals Schwedens größter privater Bergbaukonzern Boliden. Für die damalige Grube auf dem Stekenjokk-Plateau wurde 1969 die Straße angelegt, die heute als „Vildmarksvägen“ oder „Wilderness Road“ bekannt ist und touristisch vermarktet wird. Die höchste Stelle liegt zwischen liegt zwischen Gäddede und Klimpfjäll, nahe Stekenjokk, auf 876 Metern über dem Meer. Es ist Schwedens höchstgelegene Asphaltstraße. 1989 wurde die Grube geschlossen.

Das 2010 gegründete Unternehmen Vilhelmina Minerals wollte daran anschließen, erhielt auf seinen ersten Antrag 2014 aber eine Absage von der Bergbaubehörde – was selten genug vorkommt. Die Rentiere und damit die Rentierwirtschaft der Samen in der Region wären dadurch zu sehr gestört worden, so die Begründung.

Neues Konzept mit zweitem Standort in Norwegen

Der neue Antrag von Vilhelmina Minerals ist in mehreren Punkten stark verändert. So soll nur in den Wintermonaten betrieben werden, von November bis April. Dann halten sich die Rentiere ohnehin nicht dort auf.

Karte Stekenjokk

Stekenjokk und die mögliche Verarbeitung des Kupfers in Norwegen. Karte sel/stepmap

Außerdem hat das Unternehmen nun eine Kooperation mit dem Industriepark in Joma, Røyrvik Kommune, auf der norwegischen Seite der Grenze begonnen. Auch dort gibt es eine stillgelegte Grube, die Vilhelmina Minerals wieder eröffnen will. In Joma soll auch das Kupfer und das Zink vom Stekenjokk verarbeitet werden. Dadurch wird die benötigte Fläche und die Störung dort kleiner (Quellen: SVT, Länsstyrelsen Jämtland).

Die Kommune Stromsund und die Region Jämtland haben bereits zugestimmt. Da das Gebiet teilweise auch in der Region Västerbotten liegt, muss diese sich auch dazu äußern. Dann entscheidet die Bergbaubehörde (Bergstaten), ob eine Konzession erteilt wird. Um in Betrieb zu gehen, braucht eine Grube außerdem eine Umweltgenehmigung.

Aktuell ist der Weg über Stekenjokk  im Winter geschlossen, es wird nicht geräumt. Die Wetterverhältnisse im Fjäll sind oft extrem. Sollte die Grube wieder eröffnen, müsste auch der Weg wieder ganzjährig freigehalten werden.

Kupfergrube Nussir in Nordwegen kommt

Ein anderes Kupferprojekt, Nussir in Kvalsund, Nordnorwegen, ist schon einen Schritt weiter: Dort wurde die Betriebsgenehmigung bereits im Februar erteilt, und nun wurden auch alle Klagen dagegen abgewiesen. Gegen das Vorhaben gab es massive Proteste, insbesondere, weil der Grubenabfall in den Repparfjord gekippt werden soll.aber auch, weil Zug- und Weideflächen für Rentiere verloren gehen.

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