Uranabbau in Schweden ab Januar 2026 wieder erlaubt

Schweden. Der schwedische Riksdag hat mit knappestmöglicher Mehrheit  den Abbau von Uran im Land wieder zugelassen. Konkrete Interessenten gibt es bereit – am bekanntesten  sind die Pläne für Gebiete im Jämtland. Für die Regierung ist dies ein wichtiger Schritt zur Sicherung von benötigten Rohstoffen. Anwohner und Umweltschützer fürchten um das Trinkwasser der Region. Darüber berichtete unter anderem SVT.

Lage von Oviken – Schwedens Uranvorkommen. Karte sel/openstreetmap

Der Abbau von Uran war 2018 vom Rriksdag verboten worden, auf Vorschlag der Regierung des Sozialdemokraten Stefan Löfvén. Damals gab es ohnehin keine aktiven Uran-Abbauprojekte. Es gab auch keine politische Mehrheit für den Bau neuer Atomkraftwerke, die bestehenden sollten allerdings noch am Netz bleiben. Die Mehrheitsverhältnisse habe sich bekanntlich geändert: „Mehr Atomkraft“ war ein zentraler Punkt im Wahlkampf von Moderaten, Schwedendemokraten, Christdemokraten und Liberalen.  Die ersten Schritte dazu sind getan: Vattenfall arbeitet an einer Untersuchung zu den Optionen in Ringhals. Passend zur Kernkraft-optimistischen Haltung betonten Wirtschaftsministerin Ebba Busch  und andere immer wieder, wie wichtig es sei, eigenen Zugriff auf den Rohstoff Uran zu haben.

Angst ums Trinkwasser in Oviken

In Oviken bei Östersund am Storsjön stehen Unternehmen schon bereit, um mit der Prospektierung  loszulegen. Diese haben auch intensiv Lobbyarbeit betrieben, wie eine Recherche von SVT zeigt. Das Uran befindet sich dort in Alaunschiefer. Laut Chemieprofessor Bert Allard von der Universität Örebro gibt es bisher keine wirklich sichere Methode, Uran aus Alaunschiefer abzubauen. Die umliegenden Kommunen, inklusive Östersund, sorgen sich nun um ihr Trinkwasser aus dem Storsjön. Ein Uranabbau würde außerdem große Wunden in die Landschaft reißen, der Wind könne uranhaltigen Staub in die umliegenden Orte und in den See blasen. Allard und sein Kollege Jon Petter Gustafsson (SLU) verweisen außerdem darauf, dass der Urangehalt in Oviken im globalen Vergleich gering sei. Es gebe ein hohes Risiko für die Umwelt, für verhältnismäßig wenig Ausbeute. Nach den vorliegenden Unterlagen wird dort eine Tonne Gestein benötigt, um  300 Gramm Uran zu erhalten.

Noch muss die Kommune zustimmen, aber … 

Aktuell ist noch die Zustimmung der betroffenen Kommunen erforderlich, wenn irgendwo Uran abgebaut werden soll. Die gäbe es beispielsweise nicht von Bergs Kommun am Storsjön. Die Regierung arbeitet jedoch daran, die zustimmungspflichtigen Aktionen zu reduzieren – der Beschluss zum Abbau von Uran könnte dann über die Köpfe der Einwohner hinweg gefasst werden.

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