Touristen bekritzeln historische Wildniskirche von Pielpajärvi

Inari (Finnland). Die mehr als 250 Jahre alte Wildniskirche von Pielpajärvi bei Inari wird als Ausflugsziel immer beliebter. Die Besucher fühlen sich offenbar von der Geschichte dieses Ortes so inspiriert, dass sie auch zunehmend das Bedürfnis verspürten, neben Inschriften aus dem 18. Jahrhundert auch ihre eigene zu setzen. Nun wird darüber beraten, wie man dies stoppen kann. Darüber berichteten Yle Sápmi und der Barents Observer.

Pielpajärven erämaakirkko

Die Wildniskirche von Pielpajärvi. Foto BishkekRocks/ Wikimedia, CC BY-SA 3.0

Die Wildniskirche von Pielpajärvi (Pielpajärven erämaakirkko) gehört zu Kirchengemeinde von Inari. Es gibt allerdings nur zweimal im Jahr reguläre Gottesdienste dort, vor Ostern und Mittsommer. Man kann sich dort auch trauen lassen. Es führt keine Straße dorthin, nur ein fünf Kilometer langer Wanderweg. Die Holzkirche entstand zu einer Zeit, als die Samen diesen Ort für ihren Aufenthalt im Winter nutzen. Die erste wurde 1640 gebaut die heutige 1760. Außer der Kirche stehen dort heute keine Gebäude mehr.  Das gesamte Umfeld ist aber von der samischen Nutzung geprägt. Es gibt außerdem Spuren, die auf einen Lagerplatz schon vor mehreren Tausend Jahren hindeuten. Das Gelände ist als historisch bedeutsames Gebiet geschützt. 

Samische Siedlungsgeschichte

An einem Konzept für den Erhalt dieses Stückes samischer Siedlungsgeschichte arbeitet die Kirchengemeinde gemeinsam mit dem örtlichen samischen Museum Siida sowie staatlichen und regionalen Behörden. Der Verein Maatiainen – Det lantliga kulturarvet, der sich für den Erhalt traditioneller Landrassen und Kulturpflanzen einsetzt, hatte die Kirche von Pielpajärvi und ihr Umfeld zur Kulturlandschaft des Jahres 2021 erklärt.

Hilft ein Schild?

Besucher sollen auch weiter in Pielpajärvi willkommen sein, wenn sie sich an die Regeln halten: Nichts beschreiben und auch sonst keine Spuren in der Gegend hinterlassen. Darauf soll künftig ein Schild hinweisen. Die Museumsleiterin von Siida hofft, dass das hilft. Ein weiterer Vorschlag ist, eine Person anzustellen, die die Besucher begrüßt, informiert und auf Einhaltung der Regeln achtet. Letzter Ausweg wäre die Schließung der Kirche für Besucher außerhalb der regulären Nutzung.

Früherer Artikel zum Thema:

Uluru gesperrt – bald auch Ukonsaari im Inarisee?

Dieser Beitrag wurde unter Finnland, Geschichte, Sápmi, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert