Thomas Wærner gewinnt den Finnmarksløpet 2019

Alta (Norwegen).  Dieses Jahr passt alles für Thomas Wærner: Der 46-Jähre aus Torpa (nahe Lillehammer) und sein Huskygespann gewannen nicht nur den 650 Kilometer langen Femundløpet im Februar, sondern auch den Finnmarksløpet. Gestern um 14.38 Uhr fuhr er nach einer knappen Woche und 1205 Kilometern über die Ziellinie in Alta.

Finnmarksløpet

Hundeschlitten unterwegs in der Finnmarksvidda. Foto Reidar Arnesen

Insgesamt 31 Teilnehmer waren am Freitagabend, 8. März, in Alta auf die lange Strecke gestartet – Europas längstes Schlittenhunderennen.  Wer die schaffen will, und das auch noch schnell, braucht sehr gut trainierte Hunde, das richtige Gespür für ihre Bedürfnisse und wie man sie motiviert, muss mit tiefen Temperaturen und wenig Schlaf umgehen können, und etwas Glück ist auch nützlich. Thomas Wærner hatte 2018 aufgeben müssen, weil seine Hunde Durchfall bekommen hatten. In diesem Jahr lief dagegen alles glatt. Von den 14 Hunden, mit denen er am Anfang gestartet war, liefen neun mit ins Ziel – drei mehr als die Mindestanforderung.   Die Musher dürfen (oder müssen) an den Checkpunkten zu erschöpfte oder verletzte Hunde ihrem Helferteam übergeben –  an allen Punkten wachen Tierärzte darüber, dass nur fitte Hunde weiter laufen. Thomas Wærner und sein Gespann schafften die 1205 Kilometer durch die Wildnis der Finnmark in insgesamt 99 Stunden und 16 Minuten Fahrzeit, dazu kommen 63 Stunden und 50 Minuten Pause (alle Resultate hier)

Probleme für viele Favoriten

An der Minimalanforderung von sechs Hunden im Ziel scheiterte diesmal Birgitte Næss, im Vorjahr noch Zweite und auch diesmal in der Spitzengruppe dabei – bis 50 Kilometer vor dem Ziel am Checkpunkt Jotka. Sie hatte auf dieser Etappe nur noch sechs im Gespann, von denen sich einer verletzte. Und ob Vorjahressieger Petter Karlsson das Rennen vollenden kann, ist noch unklar: Er war Thomas Wærner immer wieder nahe gekommen, doch sowohl er als auch sein Gespann waren in Karasjok nicht fit genug für die restlichen 130 Kilometer. Mit-Favorit Dallas Seavey aus den USA, der schon die berühmten Hunderennen in Iditarod und Yukon Quest gewonnen hat, gab in Kirkenes auf: Seine Hunde hatten sich offenbar von einer Krankheit noch nicht gut genug erholt und erschöpften sich zu sehr. Im Vorjahr war er beim Finnmarksløpet Dritter geworden. Insgesamt haben zwölf von 31 aufgegeben, viele sind auch noch unterwegs.

Eine, für die ebenfalls alles gut lief, ist die erst 19-Jährige Hanna Lyrek aus Alta. Sie siegte auf der 500-Kilometer-Strecke als Jüngste bisher überhaupt.

Update 12.45: Petter Karlsson ist von der Jury disqualifiziert worden. Begründet wird dies mit dem Hinweis auf die Regeln zur Tiergesundheit, aber ohne Details zum speziellen Fall.

Update 17.20: Nach der Facebookseite von Petter Karlsson ging es am Ende noch um einen Hund, den die Tierärzte aufgrund zu geringen Gewichts nicht passieren lassen wollten – in dieser Beurteilung war man sich offenbar aber nicht einig. Karlsson hatte auch nur noch sechs im Gespann.

Mehr zum Rennen 2019: Europas längstes Hunderennen: Heute beginnt der Finnmarksløpet 2019

Mehr zum Vorjahresergebnis:Finnmarksløpet: Finale-Krimi nach 1200 Kilometern

 

Dieser Beitrag wurde unter Norwegen, Sport veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert