Im Norden steigen die Fallzahlen. Nach Dänemark, Island und den Färöer empfehlen nun auch Finnland und Norwegen in gewissen Situationen Mund-Nasen-Schutz. Bisher handelt es sich jeweils nur um Empfehlungen in Situationen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, zum Beispiel im ÖPNV (aktualisiert).
Finnland gehört zwar immer noch zu den europäischen Ländern mit den niedrigsten Infektionszahlen. Doch sie steigen – und so wurde nun auf der Pressekonferenz gestern der erwartete Schritt zur Maske bekannt gegeben. Damit der Schutz keine Frage des Geldes ist, sollen finanziell Schwache sich Exemplare gratis abholen können. Sparen darf man sich die Maske aktuell in den vier Bezirken, in denen es seit mindestens zwei Wochen keine neuen Fälle gegeben hat: Nordkarelien, Ost Savo sowie das südliche und das mittlere Österbotten. In den öffentlichen Verkehrsmitteln der Hauptstadtregion, in Turku, Jyvaskylä, Tampere und Oulu wird die Maske bereits empfohlen. Die Schaffner in den Fernzügen werden ebenfalls den Mund-Nasen-Schutz tragen, den Fahrgästen wird es dringend nahegelegt. Sie können im Zug auch ein Exemplar erwerben.
Norwegens Empfehlung für die Maske begrenzt sich zunächst auf die kommenden zwei Wochen und auf Oslo und die Region Indre Østfold. Dort gibt es aktuell die meisten Fälle. Mit der Maske soll die Ansteckung durch asymtomatische Infizierte verhindert werden, falls es im öffentlichen Nahverkehr eng wird. Abstand halten gilt nach wie vor als das wichtigste Gebot.
Schweden ist bisher noch nicht so weit. Das Stockholmer Karolinska Institut, eine medizinische Hochschule und Forschungseinrichtung, hat sich allerdings bereits öffentlich für Mund-Nasen-Schutz ausgesprochen und das auch für seinen Campus empfohlen. Staatsepidemiologe Anders Tegnell ist noch nicht komplett überzeugt. Er sieht die Maske bisher als eine „ergänzende Maßnahme, die in manchen Situationen Sinn machen kann“ – wichtiger sei es, sich um Abstand zu bemühen. Zurzeit liegen die Infektionen in Schweden auf vergleichsweise hohem, aber gleichbleibendem Niveau.
Norwegen und Grönland schränken Einreisen weiter ein
Norwegen hat außerdem weitere Länder auf die rote Liste gesetzt, weil ihre Infektionszahlen zu hoch angestiegen sind ( neue Liste/Karte hier). Dazu zählen auch Island und die Färöer. Auch in Grönland haben diese beiden Länder keinen privilegierten Status mehr – für Reisende aus diesen Ländern gilt nun ebenfalls Quarantänepflicht.
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