Skitourismus in Zeiten des Coronavirus

Norwegen/Finnland/Schweden. Die Tage sind wieder länger, die Sonne scheint, es liegt genug Schnee – aber für viele ist der Skiurlaub im Norden aufgrund des Coronavirus ins Wasser gefallen. Sämtliche norwegischen Lifte sind bereits geschlossen. Nun schließt auch Finnlands größtes Skizentrum in Levi .(Update 19 Uhr)

Narvik April Piste

Archivbild: Narvik im Frühjahr 2019. Aktuell ist die Anlage geschlossen.

Den unterschiedlichen Ansatz der nordischen Regierungen im Umgang mit dem Coronavirus zeigte jüngst ein Bericht von SVT über die Skiorte Sälen und Trysil: Im schwedischen Sälen tobte noch das Leben inklusive Après-Ski mit bis zu 499 Personen. Im norwegischen Trysil nur wenige Kilometer weiter ging kein Lift mehr. Norwegen lässt keine ausländischen Urlauber mehr ins Land, und Alpinski gehört zu den Dingen, die aktuell untersagt sind, weil es dabei zu Menschenansammlungen kommen könnte. Doch nicht nur die Alpinskifahrer müssen verzichten. Auch das Skiwandern ist nur noch eingeschränkt möglich. Der norwegische Tourismusverein DNT, der 500 Hütten im Fjell unterhält, hat die komplette Saison abgesagt. So sammeln sich zwar in den Hütten keine Menschen, die das Virus verbreiten können. Doch dem DNT fehlt nun ein großer Teil der Einnahmen. Ob der Verein etwas von den angekündigten Staatshilfen bekommt, ist noch unklar.

Skilift Ounasvaara

Demnächst geschlossen: Skibetrieb in Finnisch Lappland, hier Ounasvaara, Rovaniemi

Finnland hat ebenfalls seine Grenzen für ausländische Urlauber geschlossen. Es gab bisher allerdings keine Verfügung, die Lifte in Lappland zu schließen, und auch kein Ausgangsverbot. Trotz der Ermahnung, zuhause zu bleiben, ließen sich viele einheimische Urlauber den Skispaß nicht nehmen, wie ein Bericht von Yle News aus Levi (Kittilä) zeigt. Im Gegenteil: Weil andere Länder dicht machen, besinnt man sich auf die Möglichkeiten im eigenen Land. Einige sollen zudem verlängert haben, weil sie Home Office genauso gut aus Lappland betreiben konnten. Der Skibetrieb in Levi soll nun allerdings am Freitag, 27. März schließen, einen Monat früher als sonst. Dies ginge nicht von heute auf morgen, da sehr viele Unternehmen davon betroffen seien, und nicht zuletzt die vielen Urlauber.  Kurz nach dem Beschluss zur Schließung wurde bekannt, dass sich mindestens zwei Personen vermutlich bei ihrem Aufenthalt in Levi mit dem Coronavirus infiziert haben. Auch andere Anlagen in Finnisch Lappland werden dann ihren Betrieb einstellen: Pyhä, Ylläs, Pallas, Olos und Luosto, Ounasvaara in Rovaniemi sowie Ruka.

Update 19 Uhr: Die Schließung wurde vorverlegt, die letzten schließen bereit morgen. Das betrifft nicht nur Lifte, sondern auch Hotels.

Lift Riksgränsen

Lift in Riksgränsen (Archivfoto)

In Schweden gibt es aktuell weniger Restriktionen aufgrund von Covid-19, allerdings viele Ermahnungen. Inzwischen wird auch davon abgeraten, im eigenen Land zu reisen, denn bisher ist das Sars-CoV-2-Virus vor allem im dicht besiedelten Süden weit verbreitet. Eine Entscheidung zu den Skiliften ist angekündigt, denn in den Osterfeiertagen könnten sonst viele sich noch dorthin locken lassen und das Coronavirus weiter verbreiten. Aktuell laufen die Lifte in den Bergen noch, sowohl in Sälen und Åre als auch in Riksgränsen und Björkliden. Es gibt allerdings bereits einen bekannten Fall, wo sich jemand beim Après-Ski in Åre infiziert haben soll.  Sälen und Åre haben die Restaurants und Bars nun geschlossen. Riksgränsen und Björkliden bieten Après-Ski nur draußen sowie Essen zum Mitnehmen an.

Um sich und andere nicht zu gefährden, sollte man ohnehin aktuell besser zuhause bleiben.

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