Spitzbergen/Arktis. Spitzbergen ist Corona-frei und soll es auch bleiben. Die Inselgruppe ist inzwischen komplett abgeriegelt. Das zwingt auch die MOSAiC-Expedition im arktischen Eis zu Planänderungen. Das Nordpol-Camp Barneo, das normalerweise von Longyearbyen angeflogen wird, wurde abgesagt.
Das Forschungsschiff Polarstern driftet nun mit dem Eis Richtung Framstraße und kommt dabei auch Spitzbergen immer näher. Von Longyearbyen aus hätten im März und April Flüge im Rahmen der MOSAiC-Expedition stattfinden sollen, die Messungen über dem Eis vornehmen. Diese hätten die Messungen rund um das Schiff ergänzen sollen. Die Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6 hätten auf Eispisten neben der Polarstern landen können. Doch ihr Start stand unter keinem guten Stern. Um nicht das Coronavirus auf das Forschungsschiff einzuschleppen, wurden alle Teilnehmer bei einem Vorbereitungstreffen vorher getestet. Bei einem wurde das Virus nachgewiesen, er hatte nur leichte, abklingende Symptome. Um sicher zu gehen, wurde die gesamte Gruppe zwei Wochen in Quarantäne geschickt, der Start verschoben. In der Zwischenzeit beschloss Norwegen seine Maßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung von Covid-19, und Sysselmannen Kjerstin Askholt erließ noch eine Verschärfung speziell für Spitzbergen. Die Insel ist nur noch offen für diejenigen, die dort wohnen. Und die müssen nach einem Besuch in Festland-Norwegen zwei Wochen in Quarantäne. Die geplanten Flugexpeditionen mussten abgesagt werden, so das Alfred-Wegener-Institut in einer Pressemitteilung. Unklar ist noch, ob der nächste Personalaustausch an Bord der Polarstern über Longyearbyen stattfinden kann. Dieser sollte per Flugzeug geschehen.
Die heimreisenden Teilnehmer der MOSAiC-Expedition an Bord der Kapitan Dranitsyn sind auf gutem Wege. Der Eisbrecher, der für die Anreise zur Polarstern im dicken Eis zu viel Treibstoff verbraucht hatte, wurde unterwegs von der Kapitan Makarov betankt.
Icecamp Barneo fällt erneut aus
Auch das russische Eiscamp Barneo nahe des Nordpols nutzt normalerweise Longyearbyen als Drehscheibe. Auch dessen Teilnehmer dürfen nicht über Spitzbergen reisen. Wie zuerst Ice People meldete, wurde das Eiscamp deshalb abgesagt. Bereits im vergangenen Jahr konnten Teilnehmer nicht dorthin reisen. Damals fehlte der ukrainischen Fluggesellschaft eine Genehmigung.
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