Schweden. Das staatliche schwedische Forstunternehmen Sveaskog wollte 80 Elche schießen, weil diese einen Teil des jungen Waldes komplett abgefressen hatten. Dieser Plan stieß auf massiven Protest, nicht zuletzt, weil die Jagd aus dem Helikopter geschehen sollte. Nun gibt Sveaskog den Plan vorerst auf: Die behördliche Genehmigung dafür dauerte zu lange.
Der Waldrest, der auf den Bilder zu sehen ist, sieht tatsächlich sehr traurig aus. Die Schuldigen seien nicht die lokalen Elche, sondern die Tiere, die dort im Frühjahr durchwanderten, heißt es in der Argumentation von Sveaskog. Diese seien zur regulären Jagdzeit gar nicht vor Ort. Konkret sollten 32 Elche bei Harads (Boden Kommun) in Norrbotten und 50 bei Lycksele (Västerbotten) geschossen werden. Die Jagd sollte mit Schneemobilen, Helikoptern und Drohnen durchgeführt werden. Nach Ansicht von Sveaskog-Vertretern ist dies ein schonendes Verfahren. Zögen dort weiter so viele Elche durch, könne Sveaskog seinen Auftrag nicht erfüllen, der Wald wachse nicht.
Jäger sind gegen Helikopterjagd
Lokale Jäger sehen das anders: Es sei Tierquälerei, Tiere im tiefen Schnee mit dem Helikopter zu jagen. Außerdem gehörten zu der Gruppe auch trächtige Elchkühe, so ein Jäger und Waldbesitzer zu SVT. Und Sveaskog sei selber schuld. Das Unternehmen setze allein auf die gewinnträchtigen Kiefern. Elche bevorzugten Weide, Eberesche, Espe oder Erle, aber die gebe dort es nicht mehr. Es sei also kein Wunder, dass die Elche das nähmen, was noch übrig sei: junge Kiefern.
Sveaskog scheiterte zunächst an den Behörden in Luleå (Länsstyrelse Norrbotten) und Umeå (Länsstyrelse Västerbotten), die das Vorhaben nicht genehmigen wollten. Sveaskog klagte dagegen. Für das Vorhaben in Harads gab es dann bei der Naturschutzbehörde tatsächlich eine Genehmigung,wie Svensk Jakt berichtet, allerdings nur für 18 Tiere, nicht für 32, bis zum 12. April. Und in der Frage der Jagdmethoden wurde zurück an Länsstyrelse Norrbotten verwiesen. Sveaskog hat nun aber sämtliche Jagdpläne für dieses Frühjahr abgesagt – die Zeit sei zu kurz.
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