Saison 2024/25: Eiswinter auf der Ostsee war „mild“

Finnland/Schweden. Der letzte Eisbrecher, die finnische „Polaris“, ist abgezogen, die Ostsee ist praktisch eisfrei bis auf ein paar große Schollen vor Kalajoki. Die finnischen und die schwedischen Behörden haben nun ihr Fazit gezogen: Die Saison war „mild“, die maximale Ausdehnung der Eisdecke betrug 85 000 Quadratkilometer und hielt sich praktisch hauptsächlich nördlich von Kvarken. 

Eis, Schlittschuhläufer und Spaziergänger, gelber Eisbrecher im Hintergrund

Eisbrecher Atle im Hafen von Luleå auf Standby, 2025

Anders als 2024 gab es 2025 gar keine längeren Phasen mit tieferen Minusgraden, sondern einen sehr wechselhaften Winter mit häufig wärmeren Phasen. Trotzdem war die Bottenwiek ab Mitte Februar für eine Zeit lang komplett zugefroren, mit der größten Eisausdehnung am 20./22. Februar von 85 000 Quadratkilometern. Damit gilt die Saison aber  immer noch als als „mild“. Im finnischen Meerbusen musste Finnland in diesem Jahr gar keine großen Eisbrecher einsetzen.

Tendenz zu milderen Wintern

Die Eisverhältnisse und die maximale Eisausbreitung variieren stark von Jahr zu Jahr und sind von Wetterlage und Wind abhängig. Im vergangenen Jahr waren es 135 000 Quadratkilometer zugefrorene Ostsee. Der mildeste Eiswinter der Statistik seit den 1950er Jahren war die Saison 2019/2020, mit einem Maximum 2020 von 37 000 Quadratkilometern. Der letzte „schwere“ Eiswinter war 2011 mit 300 Quadratkilometern Eisfläche auf der Ostsee. Die Tendenz geht aber zu milderen Wintern.

Nicht alle Eisbrecher wurden gebraucht

Die maximale Ausdehnung sagt noch nicht alles über die Bedingungen für die Schifffahrt aus. In der nun beendeten Saison hatte der Wind das Eis – wie so oft – Richtung Finnland getrieben und dort aufgetürmt. Damit hatten die finnischen Eisbrecher deutlich mehr zu tun als die schwedischen. Finnland hatte Otso, Kontio, Sisu, Polaris und Zeus of Finland in der Bottenwiek platziert, insgesamt erhielten 1014 Schiffe Assistenz, und 135 davon wurden geschleppt. Auf der schwedischen Seite waren alle sechs Eisbrecher im Einsatz, darunter die neue Idun, aber nie gleichzeitig. Schwedische Eisbrecher assistierten insgesamt 220 Mal Schiffen auf dem Weg zu oder vob einem Hafen.

Zum vergangenen Eiswinter:

 

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