Kreuzfahrtschiff Hanseatic Spirit brauchte vor Kemi Eisbrecherhilfe

Kemi (Finnland). Während die Tagestemperaturen an der nördlichen Ostsee sich langsam Richtung Frühling bewegen, ist das Eis in der Bottenwiek teilweise immer noch dick. Das musste auch das Kreuzfahrtschiff Hanseatic Spirit erfahren, das mit deutschen Gästen dort unterwegs war und für den finnischen Hafen Kemi Eisbrecherhilfe brauchte.

Kreuzfahrtschiff in vereistem Hafen

Hanseatic Spirit bei einem früheren Besuch in Luleå

Die unter der Flagge von Malta fahrende Hanseatic Spirit ist eines der wenigen Kreuzfahrtschiffe, die die Ostsee im Winter bereisen, und das auch noch bis in ihre nördlichsten Häfen Luleå und Kemi. Die Hanseatic Spirit hat zwar einen eisverstärkten Rumpf (Polar Class 6) und kann sich in Eis bis zu einer gewissen Dicke bewegen. Sie ist jedoch kein Eisbrecher, der unter allen Bedingungen unabhängig operieren kann. Und während die Eissituation für die Schifffahrt auf der schwedischen Seite der Bottenwiek zunehmend leichter wird – dort reichen der große Eisbrecher  Ymer und die kleinere Idunn aus, um den Schiffen beizustehen – liegt das Eis vor der finnischen Seite immer noch dick. 

Wenn der Wind die Eisschollen auftürmt

Eiskarte

Der Wind hat die dicken Eisschollen (rot) in die nordöstliche Ecke der Bottenwiek geschoben und aufgetürmt (dreieckige und eckige Symbole). Quelle: SMHI/FMI

Der Wind hat nämlich alles bewegliche Eis „in die nordöstliche Ecke“ geblasen, die Schollen sind zusammengeschoben und aufgetürmt, wie die schwarzen Dreiecke und das eckige Wellensymbol auf der Eiskarte verraten. So wird aus Eisschollen von einem halben Meter Dicke ein undurchdringliches Hindernis. Und deshalb sind auf der finnischen Seite immer noch fünf Eisbrecher allein für den Küstenabschnitt Kalajoki-Tornio im Einsatz, darunter Polaris, der breiteste, stärkste und modernste unter ihnen. Wie man dem Bericht im Hamburger Abendblatt entnehmen kann, reichte der Eisbrecher Kontio nicht aus, um die Hanseatic Spirit nach dem Aufenthalt in Kemi zurück zum freien Wasser zu schleppen – Polaris musste ran. Für die Gäste dürfte es ein Abenteuer gewesen sein. Fotos davon sind im Abendblatt und auf der Facebookseite von Hapag Lloyd zu sehen.

Mitte Februar war die Bottenwiek einige Tage komplett zugefroren:

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