Reykjanes: Eruption vorbei – nächste wird schon erwartet

Reykjanes (Island). Die jüngste Eruption auf Reykjanes, die am 16. März begonnen hatte, ist gestern offiziell für beendet erklärt worden. Doch ein neuer Ausbruch dort wird praktisch täglich erwartet – unter Svartsengi haben sich Modellrechnungen zufolge schon wieder 13 Millionen Kubikmeter Lava angesammelt.

Ansammlung von Magma unter Svartsengi jeweils bis zum Magmafluss oder Ausbruch. Die rote Linie zeichnet die jüngste Phase nach. Quelle Veðurstofa Íslands

Zuletzt war die Produktivität des einzigen aktiv gebliebenen Kraters in der alten Kraterreihe Sundhnúksgígar nur noch sehr gering. Gestern war nun bei einem Drohnenflug nichts mehr zu sehen, auch der vulkanische Tremor war abgesunken. Nachdem fast 24 Stunden lang keine Aktivität mehr sichtbar gewesen war, erklärten die Wissenschaftler des isländischen Wetterdienstes diesen Ausbruch für beendet. Mit 54 Tagen war er der drittlängste auf Island in diesem Jahrhundert, Länger dauerten nur der erste Ausbruch auf Reykjanes 2021 in den Geldingadalir/Fagradalsfjall und die Holuhraun-Eruption 2014-2015.

Während es im letzten Krater noch brodelte, hatte bereits erneut eine Landhebung bei Svartsengi eingesetzt – ein Zeichen dafür, dass sich in der Magmakammer darunter erneut etwas sammelt. Inzwischen befindet sich darin mehr als vor manchen Ausbrüchen der jüngsten Zeit.

Nach der Eruption ist vor der Eruption

Mit dem Ende der Sundhnúksgígar-Eruption erübrigt sich auch die Frage, ob es möglich sei, dass diese Eruption aufgrund des Drucks von unten noch einmal an Kraft gewinne. Doch das Muster, dieser Ausbruchsserie, „Nach der Eruption ist vor der Eruption“, scheint sich fortzusetzen. Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetterdienst meinte gegenüber RÚV, es könne jeden Moment wieder losgehen, mit wenigen oder gar keinen Vorzeichen. Diese werde voraussichtlich ebenfalls in diesem Bereich auftreten. Es wird empfohlen, die Gefahrenkarte des Wetterdienstes zu beachten und die Gebiete mit dem höchsten Risiko zu meiden. Grindavíker, die sich in ihren Häusern aufhalten, müssen sich darauf gefasst machen, dass sie bald wieder evakuiert werden.

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Die aktuelle Gefahrenkarte des Wetterdienstes (Veðurstofa Íslands) und der geologischen Fakultät der Universität Island (HÍ), hier noch mit dem letzten Krater eingezeichnet:

 

 

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