Finnland. Die Moltebeeren sind reif – und es gibt viele in diesem Jahr. Das lockt die Menschen in den Wald und in die Moore. Nicht alle finden selbst wieder zurück: Finnische Medien berichten, dass die Polizei von Lappland im Juli bereits 20 Personen suchen musste, die meisten davon Beerenpflücker.
Wer Moltebeeren ernten will, das Gold des Nordens, hat es nicht einfach: Diese Beere, finnisch lakka oder hilla, wächst in moorigem Gelände. Dabei komme man mühsamer voran, verliere leichter die Orientierung und finde den Rückweg nicht mehr, erklärte Lapplands Polizeichef gegenüber den Medien. Nach seiner Erfahrung verirrten sich Moltebeeren-Pflücker häufiger als andere Beerenpflücker. Um vermisste Personen zu finden, werden außer Personal auch Hunde, Drohnen und bei Bedarf Hubschrauber eingesetzt.
Nicht nur die Moltebeeren sollen in diesem Jahr reichlich wachsen, sondern auch die Blaubeeren. Bisher wurden ein guter Teil der Wildbeeren in Finnland und auch in Schweden von thailändischen Pflückern für die Beerenindustrie aus dem Wald geholt. Aufgrund der Coronakrise sind diese bisher nicht eingetroffen. Zwar hat Finnland für sie Regelungen geschaffen, doch die thailändischen Behörden waren noch zögerlich – und nun beginnen die Beeren bereits zu reifen. Inwieweit Ferienjobber und private Pflücker diese Lücke füllen können, wird sich zeigen.
Auch Mücken im Norden reichlich
Neben den Beeren ist in den Wäldern des Nordens auch noch eine andere Spezies gut gediehen: Mücken. Mückenschutz gehört deshalb genauso zur Ausrüstung wie Wasser, Snacks und ein ausreichend geladenes Mobiltelefon. Die finnische Polizei rät Beerenpflückern im Übrigen, sofort den Notruf 112 zu wählen, wenn man die Orientierung verloren habe – und nicht so lange zu suchen, bis man sich völlig verausgabt habe.
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