Island. Während der Erdbebenschwarm in Nordisland langsam abklingt, hat auf der Reykjanes-Halbinsel ein neuer eingesetzt. In der Nacht zum Montag gab es einen Stoß mit Stärke 5,1 der bis weit über die Hauptstadt hinaus zu spüren war. Unter den Nachbeben waren noch ein weiterer Stoß mit 5,0 sowie einer mit 4,6. Das meldete das isländische meteorologische Institut (Veðurstofa Íslands).
Die Reykjanes-Halbinsel ist schon seit Jahresbeginn sehr aktiv. Zeitweise hob sich das Land um den Berg Þorbjörn, und es gibt Vermutungen, dass sich im Svartengi-Vulkansystem Lava sammelt. Es hatte auch schon einen lange andauernden Erdbebenschwarm gegeben. Durch die Lage auf dem Reykjanesrücken, wo zwei Kontinentalplatten voneinander wegdriften, kommt es dort ohnehin häufiger zu Erdbewegungen. Die jüngsten Beben waren aber etwas stärker als die früher im Jahr. Seit Sonntag Nacht wurden dort mehr als 1300 Erdstöße gemessen, davon 26 stärker als 3. Während die heftigsten im Bereich des Fagradalsfjall registriert wurden, verteilen sich kleinere über die gesamte Region. Reykjanes ist eine geologisch sehr aktive Halbinsel, dort befinden sich auch geothermische Quellen, aus denen sich unter anderem das Kraftwerk Svartengi und die Blaue Lagune speisen.
Seit einem Monat Erdbeben in Nordisland
Etwa einen Monat dauert bereits der Erdbebenschwarm in Nordisland am Ausgang des Eyjafjörður an. Dort bewegt sich die Erde zwar nicht mehr ganz so häufig wie am Anfang. Am Sonntag gab es aber noch einmal vier Erdstöße von Stärke 3 oder mehr – der heftigste mit 4,4. Reisende sollten darauf achten, sich nicht in steilem Gelände aufzuhalten, denn die Erdbeben könnte Steinschlag auslösen. Der heftigste Erdstoß in dieser Serie hatte eine Stärke von 5,8. Diese Region gehört zur Tjörnes-Bruchzone, ebenfalls am Rande der Kontinentalplatten.
Die aktuelle Erdbeben-Lage ist stets beim isländischen meteorologischen Institut einzusehen, isländisch und englisch.
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