Norwegen. Die Crew des 10,8 Meter langen Fischerbootes „Øygutt“ von der Insel Sommarøy hatte es am Montag auf Heilbutt abgesehen. Was ihnen stattdessen ins Netz ging: das amerikanische Atom-U-Boot USS Virginia. Von Netz ist nun nicht mehr viel übrig. Darüber berichtete NRK.
„Wir hatten gerade das Netz geleert und neu ausgelegt und waren auf dem Weg zurück zum Hafen auf Sommarøy, als wir von der Küstenwache über UKW-Funk auf Kanal 16 angerufen wurden“, berichtete der 22-jährige Fischer Harald Engen dem norwegischen Sender NRK. Die Nachricht der Küstenwache: Ein U-Boot sei ihnen am Ausgang des Malangenfjords ins Netz gegangen und habe das Ganze zwei Seemeilen lang mitgeschleppt. Der Sund liegt zwischen den Inseln Senja und Kvaløya.
Der Vorfall wurde NRK von der norwegischen Küstenwache und von der US-Navy bestätigt. Die norwegische Küstenwache half dabei, das U-Boot aus dem Netz zu befreien. Das Netz liegt nun auf dem Meeresgrund. Fischer Engen blieb nur noch der Schwimmkörper übrig – und die Geschichte vom größten Fang.
Tromsø seit 2021 mit offiziellem U-Boot-Anleger
Grøtsund bei Tromsø ist seit 2021 offizielle Anlegemöglichkeit für atomgetriebe Nato-U-Boote. Seitdem legen dort jährlich etwa fünf bis zehn U-Boote an, hauptsächlich aus den USA. Diese nehmen dort Proviant an Bord und tauschen Crewmitglieder aus.
Die Großmächte vor Nordnorwegen
Die nordnorwegischen Fischer erleben die zunehmenden Spannungen zwischen den geopolitischen Blöcken in ihrem Fangrevier: Zum einen die verstärkte Nato-Präsenz und Manöver, aktuell inklusive dem US-Flugzeugträger Harry S. Truman, zum anderen Manöver der russischen Nordflotte auch westlich der Seegrenze in internationalen Gewässern. Das kann dazu führen, dass sie nicht dort fischen können, wo sie geplant haben. Im September berichtete ein Fischer, ein russisches Kriegsschiff habe sogar einen Warnschuss abgegeben, als er sich geweigert habe, das Übungsgebiet zu verlassen.
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