Schweden/Norwegen/Finnland. Eine Landmarke in Kiruna ist verschwunden: „Örat“, „das Ohr“, sichtbar, wenn man sich dem Ort auf der E 10 von Süden näherte. Die Parabolantenne aus der EISCAT-Kooperation ist nun abgerissen worden – ein neues System zur Beobachtung der Ionosphäre ist installiert.
Das „Ohr“ von Kiruna war im August 1961 eingeweiht worden. Zusammen mit den Antennen in Sodankylä, Finnland, und Tromsø, Norwegen, bildete es ein tristatisches System zur Überwachung der Ionosphäre – unter anderem sind Nordlicht und Weltraummüll so zu erforschen. Ein weiteres EISCAT-Radar befindet sich auf Spitzbergen. Aus Sicherheitsgründen habe man das alte Radar abreißen müssen, so EISCAT-Direktor Dr. Axel Steuwer gegenüber SVT.
EISCAT steht für European Incoherent Scatter Radar. Abgelöst wird die alte Technik vom neuen System EISCAT 3D, das statt der großen Schüsseln Tausende kleine Antennen nutzt. Die neuen Anlagen sind in Skibotn, Norwegen, Kaiseniemi, Schweden und Kaaresuvanto, Finnland entstanden. Die Dipol-Antennen sind in sechseckigen Einheiten in einer wabenartigen Struktur angeordnet.
Nordlichtradar und Meteor-Kameras
Das schwedische Istitut für Weltraumphysik in Kiruna (Institutet för Rymdfysik, IRF) hat gerade ebenfalls neue Instrumente installiert, von dem man sich in Kooperation mit den EISCAT-Radaren neue Erkenntnisse erhofft:
- ein neues Nordlichtradar in Nikkaluokta. Nordlichtradare des Instituts für Weltraumforschung gibt es bereits auf dem Dach des optischen Labors des Hauptquartiers in Kiruna, bei Esrange, in Abisko, bei Tjautjas (nahe Gällivare) sowie in Silkkimuotka (nahe Nedre Soppero).
- sechs optische Meteor-Kameras werden installiert, um den Weg von Meteoriten zu verfolgen und sie besser am Boden wiederzufinden. Standorte: auf den Nordlichtkameras sowie in Umeå.
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