Neues Leben für Belugas in Klettsvík mit Verzögerungen

Island. Was ist eigentlich aus Little White und Little Grey geworden – den beiden Belugas aus Schanghai?  Die beiden ehemaligen Show-Wale kamen 2019 nach Island, um dort ein artgerechteres Leben zu führen. Doch sie befinden sich zurzeit immer noch in ihrem Winterquartier. Laut Sea Life Trust ist Corona schuld, dass die Pläne für den Sommer nicht umgesetzt werden konnten wie geplant.

Little White and Little Grey

Little White und Little Grey. Foto: Sea Life Trust Beluga Whale Sanctuary

Sea Life Trust ist Betreiber dieses ersten Refugiums für ausgediente Show-Wale in der Bucht Klettsvík auf den Westmännerinseln. Im Sommer 2020 kamen Little White und Little Grey aus dem überdachten Becken an Land zunächst in einen kleinen abgegrenzten Bereich der Bucht, dem Pflegebecken. Ende September unternahmen sie erste Ausflüge in die weitere Bucht. Dabei, so schreibt nun Sea Life Trust auf Facebook, hätten die Wale viele positive Erfahrungen gemacht. Nach den Beobachtungen des Pflegeteams gebe es jedoch Unterschiede darin, wie gut die Wale sich der natürlichen Umgebung anpassten. Besonders Little White würde davon profitieren, wenn es einen Zwischenschritt gebe – eine Gehege mit mehr Platz und Zugang zu natürlichen Strukturen, aber dennoch nah am Menschen. Ein solches sollte bis zum Sommer fertig sein. Sea Life Trust betont, man gehe den Weg der „kleinen Schritte“, um den Erfolg des Programms nicht zu gefährden. 

Neues Gehege mit Platz bis zum Grund

Verzögerungen in der Lieferkette aufgrund der Pandemie seien schuld, dass dieses neue Gehege nicht rechtzeitig fertig werde. Deshalb ist nun geplant, die Belugas in diesem Sommer weiter im überdachten Becken zu halten, in das sie ursprünglich nur für den Winter wieder gezogen waren.

Dieses neue Gehege grenzt direkt an das bestehende Pflegebecken, in dem die beiden im vergangenen Sommer ihre Eingewöhnungsphase verbracht hatten. Es handelt sich bei der neuen Konstruktion um ein rundes Becken mit einem Umfang von 160 Metern, in dem die Wale bis zum Grund tauchen und sich so der natürlichen Flora und Fauna noch mehr nähern können. 

So artgerecht wie möglich – keine Auswilderung

Es gilt als ausgeschlossen, dass die beiden Show-Wale, vermutlich Jahrgang 2007, nach den langen Jahren in Gefangenschaft noch richtig ausgewildert werden könnten. Ziel des Refugiums ist es statt dessen, den beiden Walen ein Leben zu ermöglichen, dass so artgerecht ist, wie es eben geht. Auch andere Belugas sollen später dort hinzustoßen können.

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