Neuer Streamingdienst – nur für grönländische Musik

Grönland: Wie findet grönländische Musik ihr Publikum? Die neue Streamingplattform Tusass Music ausschließlich für grönländische Musik soll das einfacher machen sowie lukrativer für die Künstler.  Tusass ist ein grönländisches staatliches Unternehmen und ansonsten zuständig für Telefon und Internet. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

Tusass Music bei Google Play (Screenshot)

Mehr als 4000 Lieder von grönländischen Musikern bot Tusass Music beim Start vor wenigen Tagen, darunter Nanook, Inuk und Rasmus Lyberth. Tusass selbst bezeichnet das Produkt als „digitale Schatzkiste für das gemeinsame grönländische Musikerbe“. Die Gesellschaft wolle damit auch keine Gewinne erzielen, sondern das Geld an die Künstler zurückgeben. Die kostenpflichtige App (7 Tage Probezeit) ist erhältlich für Leute, die in Grönland oder Dänemark wohnen. Damit sollen auch die vielen Grönländer sie nutzen können, die inzwischen in Dänemark leben.

Exklusivität oder nicht?

Wie Sermitsiaq berichtete, waren grönländische Musiker zunächst nicht ausschließlich begeistert, trotz möglicherweise etwas höherer Auszahlungen. Denn es hieß, Tusass Music würde Exklusivität verlangen. Laut den Medien gibt es nun folgende Regelung: In Grönland und Dänemark müssen Musiker sich nun entscheiden zwischen Tusass Music und einem anderen Streamingdienst. In allen anderen Ländern können die Lieder weiterhin über die anderen Plattformen gestreamt werden. Die Exklusivität gelte auch nur für Streaming. Verkäufe, z.B. über iTunes, seien weiterhin auch in Grönland oder Dänemark möglich.

Der Fall Sauwestari

Dass die üblichen Streamingdienste für Grönländer nicht immer optimal funktionieren, zeigte im August der Fall Sauwestari, eine grönländische Band, die Reggae mit grönländischen Texten spielt. Ihr neuestes Lied hatte viele Hörer auf Spotify und iTunes – und verschwand plötzlich aus allen Diensten. Die Erklärung der Band selbst gegenüber KNR: Grönland existiere nicht als eigenes Streamingland für Spotify. Deshalb würden die grönländischen Hörer als Kopenhagener gezählt. Und die vielen Klicks von einem Ort wirkten offenbar verdächtig, wie ein Betrug. KNR bekam damals keine Auskunft dazu von Spotify. Inzwischen sind Sauwestari zurück dort, mussten aber von Neuem beginnen.

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