Norwegen. Auf dem jüngsten Klimagipfel wurde über Formulierungen gestritten, die erkennen lassen sollten, dass die Welt sich auf den Abschied von Öl und Gas vorbereitet. In Norwegen kann davon jedoch noch keine Rede sein: Nach der Investitionsanalyse der Branchenvereinigung Offshore Norge werden die Investitionen in Öl und Gas 2024 ein neues „Zwischenhoch“ erreichen. „Schuld“ daran ist nicht zuletzt eine Steuererleichterung im Zusammenhang mit Corona. Darüber berichtete NRK.
Zur Erinnerung: Die zahlreichen Maßnahmen, die 2020 die Ausbreitung von Corona verhindern sollten, wie geschlossene Grenzen und Reiseverbote, ließen die Umsätze der Ölfirmen zeitweise sinken. Norwegen reagierte darauf mit Steuererleichterungen für die Branche. Investitionen, die damals angeschoben wurde, werden nun umgesetzt. Die Branchenvereinigung Offshore Norge rechnet damit, dass diese noch 9 Prozent höher ausfallen werden als schon 2023. Danach wurden 2023 220 Milliarden NOK investiert. 2024 sollen es 240 Milliarden NOK werden. Dazu gehören sowohl Ausgaben für die Ausbeutung von bekannten Vorkommen als auch die Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen. Höher lagen diese zuletzt in der Phase 2012-2015.
Die Zahlen von Offshore Norge richten sich nach den vorliegenden Plänen von 13 Unternehmen, die für 98 Prozent der Öl- und Gasproduktion auf den norwegischen Kontinentalsockel stehen. Offshore Norge prognostiziert auch mehr als das norwegische statistische Zentralbüro im August. Beide rechnen allerdings mit einem „Zwischenhoch „. Danach werden die Investitionen wieder sinken.
Norwegen begehrter Lieferant für die EU
Die Diskrepanz zwischen dem Ergebnis von Dubai und dem norwegischen Kurs erklärte Öl- und Energieminister Terje Aasland laut NRK damit, dass der Fall der norwegischen Ölproduktion gedämpft werden müssen, damit er nicht zu stark ausfalle. Tatsache ist auch, dass Norwegen inzwischen aufgrund der Sanktionen gegen Russland ein besonders begehrter Lieferant für fossile Energieträger in der EU ist. Da diese Energieträger zwar von Norwegen bereitgestellt, aber nicht in Norwegen verwendet werden, zählen nur die Emissionen aus der Produktion in der norwegischen Klimabilanz, nicht aber die Emissionen durch den Verbrauch. Allein die Emissionen aus der Ausbeutung von Öl- und Gasvorkommen stellen aber laut NRK mit 12 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent den größten Posten in Norwegens Bilanz, dicht gefolgt von der Industrie mit 11,5 Millionen Tonnen.
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