Seit 1999 werden Autos in Grönland nicht mehr auf Verkehrstauglichkeit untersucht. Zuständig dafür ist eigentlich der dänische Staat, aber aktuell gibt es keine gültige Regelung dafür. Die Zahl der Autos in Grönland ist allerdings stark angestiegen, es sind bereits mehr als 6000. Und nun sollen diese auch wieder untersucht werden – darauf einigten sich nun die zuständigen Minister von Dänemark und Grönland.
In Grönland gibt es keine Straßen zwischen den Orten, aber Innerortsverkehr. Dieser wächst immer stärker an. Aktuell sind 6224 Pkw und 1679 Lieferwagen und Lkw registriert. Es gab mehrere Anläufe, wieder verpflichtende technische Untersuchungen einzuführen. Verkehrsangelegenheiten sind allerdings bisher ein Ressort, das noch von Dänemark aus verwaltet wird. Wie genau diese Untersuchung in Grönland organisiert werden soll, muss allerdings noch im Detail von den Verwaltungen ausgehandelt werden. Früher reisten Mitarbeiter der staatlichen Aufsichtsbehörde durch Grönland und prüften die Fahrzeuge. Inzwischen ist die Fahrzeugkontrolle in Dänemark allerdings privatisiert.
187 Unfälle im vergangenen Jahr
Die Jahresstatistik der grönländischen Polizei verzeichnet im vergangenen Jahr nur 13 Fälle von „Mängeln am Fahrzeug“ – vermutlich solche, die offensichtlich waren. Insgesamt gab es 187 Unfälle, davon 53 mit Personenschaden. Unfallursache und -folgen sind nicht näher aufgeschlüsselt. In den Medien gibt es Berichte über zwei Fälle in dem Jahr, die tödlich ausgingen, ein Solounglück und eine von einem Lkw angefahrene Radfahrerin.
Die Reaktionen auf die Wiedereinführung einer technischen Untersuchung sind nach einer Umfrage von KNR positiv, weil es der Verkehrssicherheit diene. Inwieweit die Prüfung den grönländischen Verhältnissen angepasst und wie teuer sie wird, wird sich zeigen, wenn die Details dazu ausgearbeitet sind – wenn der Ansatz nicht erneut scheitert.
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