Mehr Sicherheit für Touristen: Teilweise Jagdverbot in Finnisch Lappland

Finnland. Die 40 Nationalparks in Finnland erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit – und an der Spitze stehen die hoch im Norden: Pallas-Yllästunturi und Urho Kekkonen. Angesichts der wachsenden Besucherzahlen in der Natur und zwei tödlichen Unfällen 2020 wurde nun in einigen beliebten Gebieten in Lappland ein Verbot der Jagd mit Schusswaffen erlassen. Dies gilt zunächst für fünf Jahre. Darüber berichtete Yle.

Finnischer Wald

Auch wenn die Wälder so groß sind wie in Finnland, kann es zu fatalen Begegnungen kommen.

Der Schock war groß, als im Herbst 2020 ein Mountainbiker im Urho-Kekkonen-Nationalpark von einem lokalen Jäger erschossen wurde. In den großen Nationalparks im Norden war der Lokalbevölkerung das Jagen bisher erlaubt. Der Mann wollte eigentlich auf Vögel zielen. Er ist inzwischen zu 16 Monaten Gefängnis auf Bewährung und zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Neben diesem Unfall gab es 2020 noch einen weiteren tödlichen unter Jägern in Finnland sowie zwei, die nicht tödlich ausgingen. Metsähallitus, die Forstbehörde, hatte deshalb für einige touristisch besonders beliebte Gebiete ein Jagdverbot beantragt. Dem hat die Verwaltung der Region Lappland nun zugestimmt. Die Einschränkungen betreffen Wanderwege und Tourismuszentren in den Kommunen Inari und Sodankylä, unter anderem am und im Urho-Kekkonen-Nationalpark, außerdem in Rovaniemi, Salla und Posio. Es gibt Ausnahmen für die Elchjagd mit Hunden, Fallen für kleine Raubtiere und wenn verletztes Wild in diesem Gebiet verfolgt werden muss.

Von der lokalen Bevölkerung gibt es teilweise Protest dagegen, meldet Yle. Denn bei der Gründung des 2550 Quadratkilometer großen Urho-Kekkonen-Nationalparks, dem zweitgrößten nach dem weniger besuchten Lemmenjoki, war ihnen das Jagdrecht vertraglich zugesichert worden. Der finnische Jägerverbund hatte seinerseits vorgeschlagen, mit besserer Ausbildung der Mitglieder und besser sichtbarer Kleidung die Unfallzahlen zu verringern.

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