Mehr Gas aus Norwegen für Europa

Norwegen. Alternativen zum Gas aus Russland sind gefragt. Norwegen gab deshalb grünes Licht für eine verstärkte Produktion. Equinor und Neptune Energy werden mehr liefern können als vorgesehen. Auch in den Sommermonaten soll der hohe Takt beibehalten werden. Im Mai kann auch die Flüssiggasanlage bei Hammerfest ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Oseberg

Oseberg- Plattformen in der Nordsee. Foto Equinor

Bereits Mitte März beschloss die norwegische Regierung, die genehmigten Produktionsmengen für die Felder Troll, Oseberg und Heidrun auszuweiten. Oseberg soll bis zum 30. September  eine Milliarde Kubikmeter Gas mehr liefern können. Dafür wird ein geplanter Wartungsstopp ab Mai gestrichen und bei Bedarf durch kürzere Unterbrechungen ersetzt. Das Feld Heidrun soll 0,4 Milliarden Kubikmeter mehr produzieren. Damit ließen sich laut Equinor-Mitteilung 1,4 Millionen europäische Haushalte für ein Jahr versorgen. Troll soll mehr liefern können, falls andere ausfallen. Normalerweise wird im Sommer weniger produziert, weil dann die Nachfrage geringer ist, und die Zeit für Wartungen genutzt.  

Auch Neptune Energy hat nun die Genehmigung bekommen, seine Produktion auszuweiten. Dies gilt für das Duva-Feld im norwegischen Teil der Nordsee, das an die Gjøa-Plattform gekoppelt ist. Das Gas wird über eine Pipeline nach Großbritannien geleitet. Laut Neptune-Pressemitteilung lassen sich damit 350 000 britische Haushalte täglich heizen.

Melkøya kann im Mai Produktion wieder aufnehmen

Am 17. Mai soll dann auch die Flüssiggasanlage auf Melkøya bei Hammerfest ihren Betrieb wieder aufnehmen. Sie stand nach dem Brand am 28. September 2020 still und musste umfassend repariert und erneuert werden. Das Gas kommt über eine Rohrleitung vom Feld Snøhvit in der Barentssee. Nach der Aufbereitung wird es mit Flüssiggastankern verschifft.

Norwegisches Gas deckt 22 Prozent des europäischen Bedarfs

Im vergangenen Jahr haben norwegische Gasproduzenten laut e24 insgesamt 113 Milliarden Kubikmeter Gas über Pipelines nach Europa geleitet. Norwegen ist der zweitgrößte Gaslieferant für Europa nach Russland. Laut Norsk Petroleum deckt norwegisches Gas 22 Prozent des europäischen Verbrauchs (2020). Drei Gaspiplines verlaufen von norwegischen Plattformen nach Deutschland. In Deutschland kamen 2020 gut 30 Prozent des Gases aus Norwegen, 55 Prozent aus Russland.

Frühere Artikel zum Thema: Gasanlage Melkøya kann erst am 17. Mai wieder starten

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