Luleå (Schweden). Im Durchschnitt täglich zwölf Stunde Sonne seit Mittsommer – damit siegte die nordschwedische Stadt Luleå in diesem Jahr in der „Sonnenliga“ des schwedischen Fernsehens. Svenska Högarna, weit draußen in den Stockholmer Schären, hatte allerdings nur 18 Minuten weniger als Luleå. Die „Solliga“ zeigt Jahr für Jahr: Das Rezept für Sonne in Schweden ist die Lage an der Küste oder auf einer Insel.
Bei der „Sonnenliga“ von SVT werden Sonnenstunden über 120 Watt gezählt, sieben Wochen lang ab Mittsommer. In diesem Jahr waren 18 Sonnenlichtmesser im Einsatz. Für die Orte an der Spitze der Liste ist dies sehr werbewirksam. Die Liga war ein bisschen langweilig geworden, seit 2018 Svenska Högarna ein Messgerät bekam. Denn die Insel im Osten des Stockholmer Schärengartens hat aufgrund ihrer Lage die besten Chancen und gewann seitdem auch jedes Mal. In diesem Jahr konnte Luleå allerdings in den ersten Wochen einen enormen Vorsprung ausbauen, der gerade so bis zum Schluss mit insgesamt 590 gezählten Sonnenstunden reichte. Es ist Luleås sechster Sieg seit Beginn der Aktion 1990. Auf dem dritten Platz landete in diesem Jahr Umeå (Küste) mit 567 Stunden vor Visby auf Gotland (Insel) und Stockholm (Küste).
Küste und Inseln
Neben Svenska Högarna sind üblicherweise auch Standorte auf Gotland und Öland Anwärter auf den Titel. In diesem Jahr reichte es nicht für ganz oben. In Norrbotten wurde außer in Luleå auch in Kiruna und in Tarfala gezählt. Mit einer Lage im Inland oder gar im Fjäll ist man bei dieser Liga allerdings chancenlos – trotz Mitternachtssonne, die diesen beiden Stationen einen nur theoretischen Vorsprung verleiht.
Die Aktion zeigt, dass zumindest in dieser Zeitphase der Norden nicht unbedingt das schlechtere Wetter hat. Welcher der Küstenorte im Norden nun wirklich die meiste Sonne bekommt, ist bisher nicht ermittelt. Die Grundvoraussetzungen sind in Piteå oder Haparanda ähnlich und auf Seskarö vielleicht sogar noch besser als in Luleå.
Sonnenscheindauer ist eine Sache, Temperatur eine andere: Der Juli war praktisch in ganz Schweden 2 bis 2,5 Grad wärmer als der Durchschnitt der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020.
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