Kirunas Sonnen-Ei krönt Kunstausstellung

Schweden. Seit 30 Jahren arbeiten die beiden Stockholmer Künstler Mats Bigert und Lars Bergström zusammen. Eine Retrospektive ihres Werkes ist noch bis zum 27. Februar bei Artipelag in Stockholm zu sehen. Am Sonnabend wird auch Solar Egg dort aufgestellt – die eiförmige Sauna, die sie im Auftrag von Riksbyggen für Kiruna geschaffen haben.

Solar Egg

Solar Egg. Foto Jean-Baptiste Béranger

Bigert, 52, und Bergström, 55, haben in ihren „Klimakammern“ Kälte, Hitze und Sturm erzeugt, in den USA Tornados gejagt und sind mit einer Rettungsdecke auf den Kebnekaise geklettert, um Schwedens höchsten Gipfel vor dem Abschmelzen zu schützen.  Die Installationen, Aktionen und Filme von Bigert&Bergström verbinden Mensch, Natur und Technik auf vielschichtige Weise. Immer wieder Thema sind dabei Wetter und Klima. „I stormens öga“, im Auge des Sturms, heißt deshalb auch die Retrospektive bei Artipelag, einem Kunst-Komplex direkt am Wasser mit Restaurant und Café direkt am Wasser in Stockholm. Dabei begegnet man den Projekten aus drei Jahrzehnten noch einmal  – inklusive eines Eisbären aus der biologischen Sammlung zwischen  Autoreifen. In einem Interview mit SVT Kobra( von Minute 12.44 bis 15.32) sagt Bigert, das Ziel sei „physische Erlebnisse zu schaffen“. Ein Plakat mit der Aufschrift „Aktivist“ sei einfach zu langweilig, so Bergström.

Solar Egg: „Soziale Skulptur“

Das Sonnen-Ei, Solar Egg, war zuletzt in Paris ausgestellt und kommt deshalb als Nachzügler nach Stockholm. Es soll dort auf den Klippen am Ufer aufgestellt werden. Das goldfarbene Sauna-Ei aus Stahl nennen die Künstler eine „soziale Skulptur“: Kirunas Bürger sollten sich darin treffen und die Veränderungen in ihrer Stadt (siehe Kiruna – eine Stadt zieht um) diskutieren können – auf eine dem dortigen Klima angemessene Weise. Der vergangenen Sommer stand die Sauna  auch in Kiruna und in Björkliden und konnte gebucht werden.  Bis zu acht Personen haben darin Platz.

Auch bei Artipelag wird die Sauna  angeworfen – allerdings nur am 24. und 25. Februar sowie nach Ende der Ausstellung am 3. März. Der Veranstalter weist außerdem darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, sich anschließend zum Abkühlen in den Baggensfjord zu stürzen.

Die Werke des Künstlerduos aus den vergangenen 30 Jahren sind außerdem in einem Buch dokumentiert, B&B Works 1986-2016, das nun bei Art & Theory erschienen ist.

Mehr über die Künstler und ihre Aktionen im hohen Norden: Vom Kebnekaise-Gipfel zum Sonnen-Ei für Kiruna

Der Trailer zur Ausstellung:

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