Reykjanes (Island) Der Vulkanausbruch am Fagradalsfjall hat sich verändert: Der Lavafluss ist nicht mehr gleichmäßig, sondern schwankt zwischen Ruhephasen und hohen Fontänen. Außerdem wurden Besucher zeitweise mit Tephra beworfen. Ein Ende des Ausbruchs ist aber nicht in Sicht. Nach den jüngsten Messungen der Geologen bedeckt die Lava nun 1,41 Quadratkilometer und hat ein Volumen von 23 Millionen Kubikmetern.
Die Wissenschaftler versuchen, herauszufinden, warum sich das Verhalten des Vulkans geändert hat. Vermutlich liegt es an einer Veränderung in der chemischen Zusammensetzung von Lava und /oder den Gasen und an Engpässen im Zufluss.
Die Lavafontänen waren zeitweise bis zu 300 Meter hoch, sodass sie selbst aus Reykjavík gut zu sehen waren (zum Beispiel auf diesem Video). Nach den bisherigen Analysen stammt das Magma dieses Ausbruchs direkt aus dem Erdmantel. Die Schwankungen bedeuteten nicht, dass die Aktivität abnehme, insgesamt bleibe der Lavafluss gleich, so ein Vulkanologe zu RÚV.
Durch die weggeschleuderte Lava geriet auch eine weiter entfernt liegende Fläche in Brand. Anfangs vermutete man sogar einen neuen Krater, aber es handelte sich doch nur um einen Brand. Es ist aber nur der aktivste Krater, bei dem nun solche höheren Fontänen zu beobachten sind.
Lava-Arme in den Meradalir zusammengeflossen
Die ausgestoßene Lava füllt immer weiter die Täler Geldingadalir und Meradalir. Ein frischer Strom ist nun so weit in die Meradalir vorgedrungen, dass er den schon etwas ältere Lava-Arm erreicht hat, der dort Ostern von einem anderen Krater aus hineingeflossen war. Die beiden Lava-Arme umschlingen nun den Berg, auf dem noch eine Webcam von Morgunblaðið steht. Diese ist dem Krater besonders nah. Noch sendet sie. Eine Kamera hat das Medium schon an den Vulkan verloren.
Nach wie vor müssen Vulkan-Besucher auf die Gasprognosen achten, wenn sie sich nicht in Gefahr bringen wollen. Der Gasausstoß ist auch der Grund, warum Landwirte in der Umgebung weniger begeistert von dem Vulkanausbruch sind: Sie fürchten, dass das Gras und Heu ihrer Wiesen unbrauchbar für die Schafe wird, berichtet RÚV.
Neues Satellitenbild
Das bearbeitete Satellitenbild von Landsat 8 bietet eine gute Übersicht über das Gebiet und wo es noch besonders heiß ist. Hier sind die „Arme“ im Meradalir noch nicht zusammengeflossen.
Virknin við eldstöðvarnar í Geldingadölum að kvöldi 30 apríl 2021, á Valborgarmessu.
Greining er unnin út frá mælingum…Gepostet von Eldfjallafræði og náttúruvárhópur Háskóla Íslands am Freitag, 30. April 2021
Bilder von einer Abendwanderung zum Vulkan im April gibt es in der aktuellen Galerie.