Island: Vulkanausbruch bei Grindavík

Grindavík (Island). Der nächste Vulkanausbruch der aktuellen Serie begann heute Morgen gegen 9.45 Uhr. Es öffnete sich eine Eruptionsspalte südöstlich des Bergs Þorbjörn, gerade außerhalb des Schutzwalls um Grindavík, später auch darin. Dieser Ausbruch verläuft etwas anders als die vorherigen. Gegen Abend ließ die Aktivität in den Eruptionsspalten jedoch bereits nach, während die seismische Aktivität weiterhin hoch ist. (letzter Stand 22 Uhr)

Luftaufnahme, unter rauchende Vulkanspalte

Die Eruptionsspalte öffnete sich nördlich des Schutzwalls und durchbrach ihn. Foto Almannavarnasvið ríkislögreglustjóra

Bevor die Lava an der Oberfläche erschien,  hatte sich frümorgens bereits unter heftigen Erdbeben ein elf Kilometer langer Magmatunnel unter der Kraterreihe Sundhnúksgígar gebildet. Grindavík und die Blaue Lagune waren evakuiert worden. Durch die heftigen Bodenbewegungen wurde die Heißwasserleitung im Norden Grindavíks zerstört.

Die Eruptionsspalte durchbrach den Schutzwall, wie Bilder des Zivilschutzes zeigen. Der Wetterdienst meldet außerdem, es habe sich noch eine neue Spalte innerhalb des Schutzwalls und näher an Grindavík geöffnet. Damit bestand anfangs eine reale Gefahr für Grindavík. Die Situation ähnelt der im Januar 2024,wo drei Häuser zerstört wurden. Die Aktivität in der Eruptionsspalte nahm allerdings schnell ab. Die seismische Aktivität ist dagegen weiterhin hoch. Gegen 17 Uhr Ortszeit gab es ein Beben mit der Stärke 5,3 bei Reykjanestá. Das erinnert wiederum an den allerersten Magmafluss im November 2023, der sehr viel Schaden anrichtete, ohne dass überhaupt Lava an die Oberfläche kam. Beben werden auch aus Vogar und Njarðvík gemeldet.

Achter Ausbruch der Sundhnúksgígar-Serie

graue Karte mit Ausbreitung der Lava in Lila.

Wie die neueste Eruptionsspalte verlaufen ist und wie sich die Lava außerhalb und innerhalb des Schutzwalls ausgebreitet hat. Quelle Veðurstofa Íslands/ Iceye

Es ist der achte Ausbruch der Serie im Bereich der Kraterreihe Sundhnúksgígar. Zwar haben viele inzwischen ihr Eigentum in Grindavík an die dafür geschaffene staatliche Gesellschaft Þorkatla verkauft. Andere, darunter auch Gewerbetreibende, setzten darauf, dass die Serie irgendwann zu Ende geht, und dass sie zurückkehren können. Da die Abstände zwischen den Eruptionen zuletzt immer größer wurden, ging ein Wissenschaftler des Wetterdienstes davon aus, dass dies einer der letzten Ausbrüche dieser Serie sein könnte..

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Livestream des Drohnenpiloten Isak Finnbogason

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